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Inhaltsverzeichnis:
EME-Geschichte
- EME Geschichte - Wie alles begann
- Mein Weg zu EME
- DK8MA/p (DB5ML / DL1MBV / DL9MCC),
Aufstieg und Fall
- Wiedereinstieg
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EME
Erstverbindungen von JN58UA: 144MHz |
# |
Datum |
Rufzeichen |
Lokator |
Km |
bestätigt |
1 |
18.10.03 |
K5GW |
EM13PA |
8540 |
|
2 |
19.10.03 |
RU1AA |
KP40XD |
1786 |
|
3 |
19.10.03 |
KB8RQ |
EN80AD |
7182 |
|
4 |
16.11.03 |
W5UN |
EM23MD |
8422 |
|
5 |
16.11.03 |
DK3BU |
JO33NO |
699 |
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Zusammengestellt
aus verschieden Quelle wie:
- CQ-DL
- QST
- EIMAC EME Infos
- Internet
- DUBUS
-
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Artikel
aus dem CQ-DL 7/1979, Seite 328 von DK2ZF:
Bisher
wurde in der Literatur davon ausgegangen, daß in den USA das erste
mal EME gemacht wurde. Nach dem Artikel von Dr. Ing. W. Stepp in der
Zeitschrift "Der Seewart" erscheint es jedoch so, daß
bereits im Jahre 1943 bei Radarversuchen Reflexionen vom Mond
empfangen worden ist.
Dr.
W. Stepp schreibt:
Im
Jahre 1943, genauer im Herbst, hat die Firma Telefunken ein Radar
zur Erfassung von Schiffen und Flugzeugen in der Ostsee auf der
Insel Rügen auf dem Bakenberg errichtet. Dieses Radar basierte auf
dem bekannten Radar "Würzburg Riese" und hat den Namen „Würzmann“
getragen.
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Die
Daten des Würzmanns:
- Pulsleistung:
120KW
- Frequenz:
564 MHz
- Impulsdauer:
1,5uS
- Antennenfläche:
45m2
- Polarisation:
horizontal
- Dipolzahl:
8 Spalten a 80 Stück
- Drehbarkeit:
horizontal
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Unbeabsichtigter
Weise hat man eines Tages die Antenne auf den Mond gerichtet während
man Radarmessungen vornahm. Dabei hat man eine Störung festgestellt,
die immer ca. 2,5Sekunden nach dem Sendepuls auftrat. Dieser Effekt
ist aber nach kurzer Zeit wieder verschwunden. Kein Wunder, der Mond
hat sich aus der Antennekeule herausbewegt.
Diese
Störung wurde am nächsten Tag zu ähnlicher Zeit wiederum
festgestellt.
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Die
ersten, bewußt erzeugten EME Signale:
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Gleich nach dem zweiten Weltkrieg hat die
US Armee die Möglichkeiten der EME Kommunikation nachgewiesen.
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Erste
Nutzung von Mondreflexionen:
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In den 50-iger Jahren hat die US Marine
eine Verbindung zwischen Washington DC und Hawaii aufgebaut und
betrieben, die zur Übertragung von Fernschreibsignalen diente.
Dabei wurden 400MW (!) Strahlungsleistung verwendet.
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Erste
Amateurechos
vom Mond:
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Am 27.1.1953 haben die Amateure W4AO und
W3GKP erste Mondecho auf 144MHz aufgenommen. (=> Klärung der
genaueren Umstände / Antennen / Equipment / ....)
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Erstes
Zweiwege QSO:
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Im Juli 1960
ist dem Amateurfunkclub Eimac Radio Club W6HB und der Rhododendron
Swamp VHF Society W1BU das erste Zweiwege QSO auf 1296 MHz
gelungen. Die effektiv dabei überbrückte Entfernung betrug ca.
4000 Km
Dabei
wurde von beiden Amateuren kommerzielles Equipment verwendet:
Parabolspiegel und Klystrons (hochverstärkende Laufzeitröhren)
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Ich
bemühe mich noch um Bilder und um die genaue Ausrüstung
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Erstes
144MHz Zweiwege QSO:
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Im April 1964 haben die Amateure W6DNG
und OH1NL die erste Zweiwege Verbindung auf 144MHz geschafft.
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Erstes
432MHz Zweiwege QSO:
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Im
Mai 1964, nur ca. einen Monat nach der ersten 144MHz EME
Verbindung, hat die Rhododendron Swamp VHF Society mit dem
Rufzeichen W1BU und KB4BZP (Puerto Rico) das erste 432MHz EME QSO geschafft.
Dabei wurden auf Seiten von KB4BZP der
Arecibo Parabolspiegel in Puerto Rico mit ca. 305m Durchmesser
(siehe Bild unten) verwendet. Daher kann man nicht gerade von Amateurmäßigen
Mitteln sprechen.
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Von der Webseite des Arecibo Radio Teleskops
(ins Deutsche übersetzt von DL9MCC):
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"Für Diejenigen, die das Arecibo
Radio Teleskop das erste mal sehen, sind von der enormen Größe
der Reflektor Oberfläche beeindruckt. Der riesige Spiegel hat
einen Durchmesser 305m im Durchmesser, ist 51m tief und bedeckt
eine Fläche von ca. 73000 m2.
Die Oberfläche ist aus nahezu 40000
durchlöcherten Aluminiumpanelen gefertigt, von denen jedes
0,915*1,83m mißt, die von einem Netzwerk aus Stahlkabelsträngen
gehalten werden.
Arecibo ist ein sphärischer und kein
paraboloider Reflektor. Die gigantische Größe des Reflektors ist
der Grund, der den Spiegel für Wissenschaftler so interessant
macht. Es ist die größte gebogene, fokussierende Antenne auf
diesem Planeten und damit das empfindlichste (Einzelantenne!,
Ergänzung von DL9MCC) Radio Teleskop.
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Erstes 432MHz Zweiwege QSO mit Amateurmitteln:
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Das erster 432MHz Zweiwege QSO mit
Amateurmitteln fand dann im Juli 1964 zwischen den Stationen der
Rhododendron Swamp VHF Society W1BU und KH6UK statt.
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Weiter Entwicklung der EME Aktivität bis zum heutigen Tag
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Danach
langsame Zunahme der EME Aktivität, die jedoch bis in die Mitte
der 70-iger Jahre auf einen relativ kleinen Kreis (wenige 10
OM’s weltweit) von Spezialisten beschränkt blieb.
Ende
der 70-iger und mit den beginnenden 80-igern hat dann die Zahl der
EME fähigen Stationen deutlich zugenommen. Dies ist auf die
verbesserte und leichter zugängliche Technik als auch auf die
erheblichen Fortschritte in der Halbleitertechnik zurück zu führen
=> GaAs Fet’s. Damit waren jetzt Vorverstärker mit
Rauschzahlen möglich, die bisher nur mit enormen finanziellen
Aufwand in Kommerziellen Anlagen erreichbar waren (MASER /
parametrische Verstärker)
Zudem
wurde in dieser Zeit das Wissen über das Antennendesign
wesentlich verbessert. Einen maßgeblichen Anteil daran hatte Günther
Hoch, DL6WU, nach dessen grundlegenden Erkenntnissen (Abstufung
der Elementlängen und deren Abstände) alle modernen
Yagi Antennen entwickelt sind.
Dadurch
hat sich sowohl der Gewinn als auch das Richtdiagramm der Antennen
erheblich verbessert. Die aus diese neuen Yagi’s
zusammengestellten Arrays erreichen deutlich bessere Wert bezüglich
Gewinn, Nebenkeulenunterdrückung, und Antennentemperatur.
Auch
die nun zunehmend leichter verfügbaren bzw. bezahlbaren Senderöhren
mit entsprechender Leistung (1-2KW) haben zur Vervielfachung der
EME Aktivität beigetragen.
Damit
waren dann auch auf VHF / UHF die bisher ausschließlich der
Kurzwelle vorbehaltenen Diplome wie WAC, WAS und DXCC in den Bereich des
Möglichen gerückt.
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Mein eigener Weg zu EME
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Zunächst
muß ich an dieser Stell erwähnen, daß mich von Anfang an die VHF
/ UHF und SHF Bänder wesentlich mehr interessiert haben als die
Kurzwellenbänder.
Der
Hauptgrund dafür waren die wesentlich vielfältigen Ausbreitungsarten, die auf
den UKW Bändern möglich sind wie:
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- Tropo
- Aurora
- Meteor Scatter
- ES
- Und nicht zuletzt die Königsdisziplin,
EME (Erde Mond Erde)
|
Daher
habe ich bereits nach kurz nach meiner Lizenzierung Berichte über
all diese faszinierenden Betriebsarten mit Begeisterung
gelesen. Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich meine
ersten Gehversuche als Funkamateur leider auf den FM Relais
stattfanden.
Ich
bitte hiermit noch nachträglich alle um Vergebung für diesen
Fehltritt!
Nichts
desto trotz habe ich mich für die weitaus schwierigen Betriebsarten
wie SSB und CW begeistern können.
Obwohl
dann der zweite Schritt, Betrieb auf 144 MHz SSB als auch
Kontestteilnahme war, habe ich diese Exoten, die sich mit Erde
Mond Erde beschäftigten, bewundert und deren Berichte, sofern ich
derer habhaft werden konnte gelesen und begonnen davon selbst zu träumen.
Nachdem
ich ab 1979 selber in die 144 MHz DX’er Szene eingetreten war und
der Sucht des Feldersammelns erlegen war, reifte der Wunsch nach
einer eigenen EME Anlage. Inzwischen waren auch die örtlichen
Gegebenheiten geeignet eine derartige Anlage aufbauen zu können.
Nach
Abschluß der Schule, bin ich für zwei Jahre zur Bundeswehr
gegangen. Dadurch waren jetzt auch die finanziellen Möglichkeiten
ungleich besser als die eines Schülers.
Jetzt
begann die Planungsphase und die Zeit der zahlreichen Fragen, denn
erst wenn man selber eine derartige Anlage aufbauen will, stößt
man auf die zu klärenden Details, die da unter anderem
waren:
|
- Auf welcher Frequenz?
- Welche Antenne?
- Wie viel davon?
- Wie stockt am Antennen?
- Welche Abstände (horizontal
/ vertikal) sind die optimalen?
- Wie fasst man die Signale der
Einzelantennen zusammen?
- Wie kommt man zu einem möglichst
guten Vorverstärker?
- Wie viel Leistung benötigt
man?
- Wie löst man die Horizontal
und Vertikalschwenkung?
- Wie bewerkstelligt man die
Mondnachführung?
- Wie konstruiert man die
Antennenträger unter Berücksichtigung der mechanischen,
elektrischen und finanziellen Randbedingungen?
- Usw., usw., ....
|
Es
ist wie eigentlich immer, man kommt nicht um Kompromisse herum.
Daher
fiel die Entscheidung wie folgt.
Um
nicht zusätzliche Equipment beschaffen zu müssen, war die
Entscheidung für 144MHz schnell gefallen. Zudem war bereits, seit
über einem Jahr, eine 2,5WL Antenne im Einsatz. Daher habe ich mich
für weiter 3 Stück der selben Antenne entschieden, eine alles
anders als durchdachte Entscheidung, wie sich nachträglich
herausstellte.
Um
die Geschichte an dieser Stelle abzukürzen, folgten Monate des
Eruierens, Planens, Konstruieren, Bestellens, Besorgens und Bastelns
bis die Anlage dann, wie könnte es anders sein, zur denkbar kältesten
Jahreszeit, im Winter 1980, errichtet worden ist. An diese Stelle
sein allen Helfern, insbesondere Michael, DB5ML, nochmals herzlich
gedankt, denn ohne deren Mithilfe hätte ich das
„schweineschwere“ Monster niemals in die Senkrechte bekommen.
Nach
zahlreichen Affentouren den dreieckigen, 9m hohen Gittermast rauf
und runter, waren auch die letzten Arbeiten an der Verkabelung
erledigt und es nahte der spannende Moment des erstmaligen in
Betriebnehmens.
Zunächst
wurde die neue Antenne nur für terrestrische Verbindungen
eingesetzt. Die Steigerung der Reichweite gegenüber der
Einzelantenne war erheblich. Die Kombination aus Antennegewinn und
Sendeleistung erzeugte, wie mir von zugetanen OM’s berichtet
worden ist, für die damaligen Verhältnisse und Angesichts meine
vorhandenen C-Lizenz bereits einigen Unmut bei den in meinem
„Schussfeld“ liegenden „normalequipt“ B-Lizenzen. Es soll
bereits zu kleinen Ortsrunde gekommen sein, in der das „Problem“
erörtert worden sein soll. Das kann doch gar nicht sein, daß eine
C-Lizenz ein derartiges Signal hat, Stationen arbeitet von denen man
gar nicht hören konnte und bei gemeinsamen Anrufen, z.B. bei Tropo,
Aurora oder ES, immer
der DB9CW zuerst genommen wurde.
Ich
wurde jedoch nicht müde meine Ausgangsleistung aus 75 Watt, was
meiner Lizenzklasse entsprach,
herunter zu reden und die ganze Signalstärke der Antenne zu
zuschreiben.
Nach
der Erprobung bei vielen Tropo, Aurora und Meteor Scatter
Verbindungen, war die Zeit nun reif die letzte Bastion zu nehmen:
EME
Selbstverständlich
habe ich in den vergangenen Monaten immer wieder auf den Bandanfang
zwischen 144,0 –144,05 MHz gedreht und auch bereits Stationen wie
K1WHS, dem damaligen „W5UN“ eindeutig aufnehmen können.
Aber
da war ja noch das Problem mit dem CW.
Als
Interimslösung vor den B-Lizenz Schulterklappen, habe ich
beschlossen, alle Buchstaben und Zahlen einzuüben, die für eine
QSO mit David Olean, K1WHS, notwendig waren.
Dies
waren folgende: DB9CW K1WHS, T/M/O
Das
T/M/O war der damals hauptsächlich verwendete EME Rapport, der einem schlechten, mittleren, und guten
Rapport entsprach.
Mit
diesem Rüstzeug versehen, habe ich mich dann immer mehr am unteren
Bandende herumgetrieben und neben dem K1WHS auch noch Stationen wie
VE7BQH, DK1FG, F8??? Gehört.
Ein
Punkt jedoch hat sich zunehmend von alleine gelöst. Die
Antennennachführung.
Warum?
Ganz
einfach, als Nachführungssignal habe ich das teilweise sehr laute
K1WHS Signal verwendet. Etwas schwieriger hat sich die Sache
gestaltet, wenn David mal nicht auf dem Band war. Aber man kann ja
nicht alles haben...
Inzwischen
ist der Drang nach einem vollständigen QSO immer mehr angestiegen,
ungeachtet der Lizenzbeschränkungen.
Vor
einem QSO wollte ich jedoch wissen ob ich meine eigenen Echos hören
konnte.
Diese
Versuche habe ich immer wieder unternommen, jedoch geraume Zeit ohne
Erfolg.
Bei
einem erneuten Versuch, wenige Tage vor dem 13.12.1981, ist es mir
kurz nach Mondaufgang gelungen meine Echos das erst mal zu hören
und das mit durchaus ansehnlichen Signalstärken.
Das
Gefühl, das erste mal das eigene Signal nach ca. 750000KM
Wegstrecke wieder zu hören ist unbeschreiblich, noch dazu zu einem
Zeitpunkt, da EME alles andere als eine weitverbreitete Standard
Betriebsart war.
Immer
und immer wieder habe ich mir die durchaus schwankenden Signale
angehört.
Damit
war aber auch eines völlig klar: Wenn ich meine eigenen Signale mit
einer vergleichbar kleinen Anlage und für EME Verhältnisse
geringen Leistung hören
konnte, dann muß unter allen Umständen eine Verbindung über den
großen Teich zu David, K1WHS, möglich sein.
An
diesem Abend habe ich den festen Entschluß gefasst, beim nächstenmal,
wenn ich den David höre, unabhängig von den eventuell zu
erwartenden Folgen ( Lizenzentzug / sperre) ein QSO zu wagen.
Es
kam der 13.12.1981 – die Zeit der Meteor Schauers der Geminieden.
Wegen
der fehlenden B-Lizenz war es mir nicht möglich die MS Skeds über
das VHF Net auf 14,345 MHz auszumachen. Daher habe ich bereits
Monate zuvor zahlreiche Briefe mit Sked Vorschlägen an die von mir
noch benötigten QSO Partner geschickt. Das Sked Buch war gut gefüllt,
und ich hatte nahezu die ganze Nacht zu tun.
Nach
erfolgreicher Flugkiesel Jagd habe ich dann am frühen Morgen auf
den untergehenden Mond gedreht und sofort das laute Signal von David
gehört. Wie gesagt,
Antennennachführung nach Signalstärke.....
Zu
diesem Zeitpunkt war jedoch nicht nur David sondern eine ganze Reihe
andere Stationen auf dem Band und versuchten sich ebenfalls in Erde
Mond Erde Verbindungen.
Nach
wenigen Minuten war es so weit: David hat gerade einen CQ Ruf
beendet, da fasste ich den Entschluß: Jetzt oder nie!
Mit
zittriger Hand presste ich, anders war meine Gebeweise nicht zu
bezeichnen, die Zeichen in die Junkers-Taste und dies ganze zwei
Minuten, dem RX/TX Raster entsprechend.
„K1WHS
DB9CW K1WHS DB9CW ......KKK“
Nach
zwei Minuten, mir fiel fast der Arm wegen der verkrampften Gebeweise
ab, ging es wieder auf Empfang.
Zunächst
konnte ich meine letztes „K“ als Echo hören, ein klarer Beweis,
daß die Bedingungen ausgezeichnet waren.
Nach
5-6 Sekunden kam dann das „Mondortungssignal“ von K1WHS und er
hat mich mit meinem Vollständigen Rufzeichen gerufen.
Ein
Glückgefühl wie ich es kaum beschreiben kann!
Der
weitere Verlauf des QSO ist schnell erzählt. Nach wenigen Sende-/
Empfangsphasen war die Premiere auf EME Vergangenheit und ich hatte
ein neues Land, ein neues ODX, ein neues Feld und etwas was die
aller meisten OM’s nicht hatten, eine Verbindung in der Königsklasse
des UKW DX.
Der
Traum ist Wirklichkeit geworden.
Und
da wäre noch etwas: Die B-Lizenzen, die ebenfalls mit angerufen
hatten, haben sich ohne murren hinten angestellt und es einem
C-Lizenzler nicht krumm genommen, daß er da mitmischt. Alle
Achtung!
Spätestens
jetzt war es klar, so kann es nicht weiter gehen. Ab sofort habe
ich dann auf die noch notwendige Morseprüfung gelernt, jedoch nach
einer Methode, die ich Keinem, aber auch wirklich Keinem empfehlen
kann, nämlich bei „Do it your self“.
Darunter
leide ich noch heute.
Ich
hab die Prüfung zwar einwandfrei bestanden, aber der Decoder
zwischen den beiden Ohren hat noch immer große Mühe mit dem Dah Di
Dah.
|
meine
erste EME Station: in GH21A
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Wie man
sehen kann, waren die Chancen nach Süd-Westen eher lausig... (Berge
ca. 1200m) |
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Durch
diesen Erfolg beflügelt, habe ich dann die damalige B-Lizenz (KW /
CW) in Angriff genommen. Dadurch von der "Illegalität"
befreit habe ich das QSO mit David mit neuen Rufzeichen am 3.4.1982
wiederholt.
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Nachfolgen
kamen dann noch am 27.2.1982 W7FU:
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Und
am 26.6.1982 VE7BQH, übrigens der erste Sked, den ich über
Gordon (W7FU) eingefädelt habe, da ich Lionel bereits des öfteren
gut gehört habe:
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weitere
EME Aktivitäten: |
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Die
damalige UKW Kontest - Gruppe des OV' C30 mit dem verwendeten Rufzeichen DK8MA
(Michael DB5ML, Bernhard DL1MBV, Hans DL9MCC) hat sich 1983
nach erfolgreichen erdgebundenen Aktivitäten (1983 wurden wir
Clubmeister) den Bau einer
portablen 70cm EME Anlage zum Ziel gesetzt.
Damit die Aufgabe
nicht zu leicht wird, haben wir uns als Antenne eine 16*21El. F9FT
vorgenommen und zusätzlich die sofortige Teilnahme am ARRL EME
Kontest.
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DK8MA
/ p, ca. 30KM nordöstlich von München |
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Mit dieser
Antennenanlage, einem eiligst beschafften SSB Elektronik
Vorverstärker und einer ausgeliehenen HP - PA (Hans Plisch) mit
einer TH308 (ca. 600Watt Ausgangsleistung) sowie einer Transistor
Treiber PA haben wir dann am ARRL EME Wettbewerb Teil 1 (10/1983)
teilgenommen.
Bei
uns herrschte Arbeitsteilung! |
Antennennachführung:
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DB5ML |
Hören: |
DB5ML,
DL1MBV, DL9MCC |
PA-Abstimmung: |
DL1MBV |
Geben: |
DL9MCC |
Ach ja, die
Antennenachführung - wie haben wir das bewerkstelligt? Computer
=> Fehlanzeige!
Aber wie dann?
=> ganz einfach per Hand und Gehör
Neben
den fast nicht ins Gewicht fallenden Arbeiten wie,
Antennenkonstruktion, Materialbesorgung, Transport , Aufbau,
Kopplerbau, Kabelkonfektionierung, Vorverstärkerumschaltung, usw.
mußte zur feinfühligeren Nachführung der Antenne in Azimut der
verwendete HAM IV mit einer Pulsfolgeansteuerung aus der ARRL
HamRadio versehen werden. Wie nicht anders zu erwarten, es wurde
mal wieder alles Arsch knapp.
Die
Vertikalnachführung haben wir mittels zweier parallel (!)
geschalteter KR500 erledigt, in der festen Überzeugung, die
werden schon nicht gegeneinander arbeiten.
Um wenigsten nicht
ständig aus dem Wohnwagen nach draußen laufen zu müssen, haben
wir auch noch das Mondbahnberechnungsprogramm von Lance Collister,
WA1JXN, zuvor in einen TRS-80
Computer in Basic Spagetticode getippt und von den EME
Wochenenden Ausdrucke mit 5 Minuten Inkrement erstellt.
Nachdem endlich
alles aufgebaut, die Stromversorgung über ca. 100m mittels
Kabeltrommeln hergestellt, die Station eingeschaltet und die PA
warm gelaufen war, kam der Große Moment auf den wir alle so
hingefiebert haben.
Warten
auf den Mondaufgang! Wann kommt das Teil denn endlich? Ein Blick
in die WA1JXN Ausdrucke und lange Gesichte waren angesagt.
Die
Nikotinsüchtigen in der Gruppe, Bernhard und Michael,
überbrückten die Wartezeit mit einer nicht mehr überlieferten
Menge an Zigaretten, meine Wenigkeit mußte mit der Anspannung so
fertig werden.
Endlich, am frühen
Abend war es dann so weit. Laut Lance's Daten mußte der Mond
jetzt aufgehen und, zu unserer Überraschung hat sich der auch
daran gehalten! Noch bevor er vollständig sichtbar war saßen wir
vor der Station und begannen mit den letzten Handgriffen, die da
waren:
Wo
waren denn noch einmal die Computerausdrucke (hektische Suche...).
Natürlich auf der unzugängliche Seite der Wohnwagensitzgruppe -
kurz mal über die weitgehend offene TH308 PA gebeugt und schon
haben die notwendigen Daten. Ab jetzt war Mike in Amt und Würden:
"Master of Antennennachführung". Nach ein paar Sekunden
waren wir in Azimut und Elevation da wo wir den Mond vermuteten.
2.
Geeignete freie Frequenz suchen: |
Dies
ist bekannter weise auf 432MHz, und noch dazu mit einer so
scharfen Antennenkeule kein Problem.
Zunächst
mit wenig Leistung, ca. 100W, dann langsam steigernd bis wir ca.
550 - 600Watt erreicht haben. Mehr war leider nicht drin, da wir
zuviel Spannungsabfall auf der langen 230Volt Zuleitung hatten.
OK,
dann muß dies halt genügen...
4. Antenne
nochmals korrigieren und den ersten Echotest durchführen. |
TX:
Dah, Dah, Dah, Dah...
und wieder auf
Empfang schalten, NF auf Vollanschlag.
1, 2, 3, 4, 5
Sekunden vergehen und wir hören nichts!
Gleich noch einmal:
TX: Dah, Dah, Dah,
Dah....
und wieder auf RX.
1, 2, 3, 4, 5
Sekunden, wieder nichts!
Was
war da los? Mit der Anlage müssen wir doch unsere Echos hören.
Die
Lösung war, nachträglich gesehen einfach.
Die Antenne hat doch
nicht ganz auf den Mond gezeigt und wir haben den starken
Dopplereffekt nicht berücksichtigt (Mondaufgang).
Daher neuen Versuch:
Antenne nachführen, diesmal wieder mit optischer Kontrolle = von
Hinten durch die Antenne den Mond anpeilen, und beim nächsten
Empfangsversuch die Frequenz +/- 2KHz absuchen.
Gesagt getan:
TX: Dah, Dah, Dah,
Dah....
und wieder auf RX. 1
Sekunde und da waren die Echos: Dah, Dah, Dah, Dah
Lautes Gebrülle aus
drei überglücklichen YM's. YM's? Ja, angesichts unseres
damaligen Alters von knapp über zwanzig würde ich nicht von Old
Man's sondern von Young Man's sprechen.
Gleich noch
einmal und noch einmal und noch einmal und.......
Unsere
Gesichter strahlten tiefe Zufriedenheit aus.
In den
folgenden Minuten und Stunden habe ich dann meine Mitstreiter mit
meinen nicht enden wollenden Echotest langsam aber sicher
genervt, aber irgend wie mußte ich doch die Zeit bis zum Kontest
Beginn verbringen.
Da war doch noch
etwas zu klären?
Ja, ganz klar,
welches Rufzeichen sollten wir denn verwenden?
Eines war relativ
schnell klar: Wir konnten uns auf kein Rufzeichen von einem von
uns (DL1MBV oder DL9MCC) einigen, da ja dann der ganze
"Ruhm" nur mit diesem Rufzeichen verbunden wäre.
Michael's Rufzeichen, DB5ML, kam da nicht in Frage, wegen der Betriebsart CW und
der notwendigen HF Leistung (sorry Michael!).
Ok, dann eben wieder
der kleinste gemeinsame Nenner: DK8MA, das Rufzeichen der
Grundwelle von DB5ML, das wir bereits für unsere bisherigen
Kontest Aktivitäten verwendet haben.
|
Hier
unsere Ergebnisse vom ersten Wochenende, 29./30.10.1983: |
Datum |
Zeit |
Station |
Rapport
TX |
Rapport
RX |
Multiplikator |
29.10.1983 |
01:00-01:10 |
OE9XXI |
O |
O |
OE |
29.10.1983 |
01:37
- 01:46 |
YU1AW |
529 |
449 |
YU |
29.10.1983 |
01:47
- 01:58 |
DL9KR |
529 |
439 |
DL |
29.10.1983 |
02:13
- 02:28 |
HB9G |
O |
O |
HB |
29.10.1983 |
02:31
- 02:36 |
OE5JFL |
529 |
439 |
|
29.10.1983 |
03:04
- 03:19 |
OH6NU |
O |
O |
OH |
29.10.1983 |
06:33
- 07:10 |
N9AB |
O |
M |
N9 |
29.10.1983 |
08:00
- 08:54 |
K4QIF |
O |
O |
K4 |
29.10.1983 |
09:37
- 09:46 |
K2UYH |
429 |
449 |
K2 |
29.10.1983 |
10:20
- 10:35 |
N4GJV |
O |
O |
|
30.10.1983 |
00:24
- 00:28 |
DJ9DL |
O |
NC |
|
30.10.1983 |
00:34
- 00:42 |
JA4BLC |
O |
O |
JA |
30.10.1983 |
01:08
- 01:17 |
JA9BOH |
O |
O |
|
30.10.1983 |
01:23
- 01:32 |
DJ9DL |
O |
O |
|
30.10.1983 |
01:38
- 01:48 |
DJ6MB |
O |
O |
|
30.10.1983 |
02:00
- 02:04 |
G3LTF |
O |
O |
G |
30.10.1983 |
02:12
- 02:19 |
G4EZN |
O |
O |
|
30.10.1983 |
02:41
- 02:48 |
JA6CZD |
549 |
549 |
|
30.10.1983 |
05:12
- 05:30 |
OK1KIR |
O |
O |
OK |
30.10.1983 |
07:45
- 07:50 |
I5MSH |
429 |
449 |
I |
|
|
|
|
|
|
Hier
unsere Ergebnisse vom zweiten Wochenende, 26./27.11.1983: |
26.11.1983 |
00:00
- 0:16 |
UA3LBO |
O |
O |
UA3 |
26.11.1983 |
01:40
- 02:04 |
DK1PZ |
539 |
449 |
|
26.11.1983 |
02:16
- 0:23 |
F2TU |
O |
O |
F |
26.11.1983 |
03:23
- 03:44 |
I2COR |
O |
NC |
|
26.11.1983 |
03:45
- 0:50 |
HB9SV |
O |
O |
|
26.11.1983 |
04:12
- 0:18 |
I2COR |
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26.11.1983 |
8:13.... |
wir verlieren
unsere Antenne in dem inzwischen
aufgekommenen Sturm..... |
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Hier die
Dokumente des Jammers: |
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Was
war passiert? |
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Wie
immer liegen die Fehler in den kleinen, billigen Teilen.
Bei
uns war es ein zu schwaches Stahlseil die Ursache. Bei einer Böhe
hat sich das Teil ohne Vorwarnung verabschiedet und Material für
viele Hundert DM gingen den Bach runter, genauer gesagt bohrte
sich in den Acker. Dabei könne wir noch
froh sein, daß die Anlage nicht auf den Wohnwagen gefallen war.
Das hätte der Sache noch die Krone aufgesetzt.
Damit
war für uns der Kontest deutlich vor Monduntergang beendet.
Alles
in allem war unser Einstieg ins EME Geschäft aber dennoch
erfolgreich. Allein das Vergnügen, mit /p im Wettbewerb teil
zunehmen hat sich gelohnt.
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Wie ging's weiter?
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Nach einer längeren
"Trauerphase" und wieder wärmeren Temperaturen, haben
wir beschlossen den ALU - Haufen, denn mehr war die Antennenanlage
nicht mehr, wieder in Stand zu setzen.
Es ist wohl jedem klar was es
heißt, wenn jedes Stück ALU, von Elementen über Boomrohre,
Unterzügen, Strahlern und den vertikalen Trägerrohren
überprüft, ausgerichtet oder ersetzt werden muß. Auch die
Vertikalschwenkeinrichtung hat sich leicht verzogen. Das bedeutete
Arbeit bis zum
Abwinken...
Und zu welchem Zweck?
Wir wollten die Anlage auf der HAM -
Radio 1984 in Friedrichshafen aufbauen und wenn möglich auch
betreiben. Nachdem alles wieder soweit wie möglich in den
Urzustand versetzt worden war, konnten wir das gesamte Material in
den auf den Bildern zu sehenden Wohnwagen verstauen und uns eine
Woche vor Beginn der Messe auf den Weg nach Friedrichshafen zu
machen.
Dort angekommen, haben wir auf dem
für uns bereits reservierten Platz oberhalb der Sanitäranlage,
gegenüber der Halle 1 mit dem Aufbau begonnen. Nach einem ganzen
Tag intensiver Arbeit war es vollbracht. Der bedauernswerte Haufen
ALU von unserem Kontestgelände stand wieder da wie vor dem
Unfall.
Mitte der Woche vor der
Messeeröffnung waren wir dann wieder in Friedrichshafen und haben
die Station aufgebaut.
An den Messetagen haben wir dann
zahllose Besucher und Bewunderer der Anlage auf
"unserer" Parzelle begrüßen dürfen und immer und immer
wieder die gleichen Fragen beantworten dürfen. Es dürfte noch
immer die größte und meist fotografierteste Antennenanlage
der Ham Radio sein, auch 18 Jahre danach. Von diesen Fotobergen
würde ich mir ein paar Abzüge wünschen, da wir selber nur sehr
wenig Bildmaterial haben.
An dieser Stelle sein auch der
damaligen Messeleitung nochmals ausdrücklich gedankt, die uns keinerlei
nennenswerte Beschränkungen auferlegt hat.
Wie man an der Aufschrift auf dem
Wohnwagen leicht erkennen kann, haben wir 1983 die DARC
Clubmeisterschaft gewonnen und wollten dies auch nicht
verheimlichen, da diese Kontest-Orgien auch jede Menge Arbeit
darstellen. Dazu mehr auf der Kontest-Seite.
Ganz nebenbei habe ich im Frühjahr
1983 auch noch einen eigenen 2m Parabolspiegel konstruiert und
gebaut. Selbigen habe ich dann zu seinem ersten Einsatz im IARU
Region I Wettbewerb Anfang Oktober 1983 auf ca. 1700m ü. NN auf
dem Laber in Oberammergau auf 23 cm betrieben. Dazu ebenfalls mehr
auf der Kontest-Seite. Dieser liegt auf dem hinteren Teil der Wohnwagendachs.
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"Auferstanden
aus Ruinen" |
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Unser
EME Antennenanlage auf der HamRadio 1984 in Friedrichshafen |
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technische
Daten:
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16*21
Element F9FT; Boom: 4,5m
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Stockungsabstände
von Antenne <=> Antenne: 1,5m
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Länge
der Vertikalstangen: 4,5m
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Stockungsabstand
von Antennegruppe zu nächsten: 1,5m
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=>
Antennenwürfel: 4,5m*4,5m*4,5m
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5St.
4-fach Koppler; DL9MCC Eigenbau; Rückflußdämpfung: > 35dB
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Phasenleitungen:
aus Stabilitätsgründen RG213 und nicht das damals bereits
verfügbare H100
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Mast:
3m Gittermastsegment
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Vertikaldreheinrichtung:
2*KR500 unterstützt mit 2* Oberlager
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Horizontaldreheinrichtung:
HAM IV mit Pulsfolgeansteuerung + Oberlager
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Was
ist aus der Anlage geworden? |
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Die
Anlage existiert in der oben zu sehenden Form nicht mehr. Die
meisten Teile wurden verkauft.
Der Grund dafür ist,
daß für alle Beteiligten in den nachfolgenden Jahren der
"Ernst" des Lebens begonnen hat, als auch andere Dinge
wichtig wurden.
Heute, Anfang 2002,
besteht erneut der Wunsch eine leistungsfähige EME Anlage
aufzubauen. Etliche Vorraussetzungen sind heute deutlich günstiger
als Anfang der 80'ziger.
"Schaun ma
mal" würde der "Kaiser" sagen, dann sehn ma scho.
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