DL7JV

Amateurfunk Betriebstechnik, ein kleiner Überblick

Radio Amateur´s World

Der Amateurfunk, nicht CB-Funk, ist ein technisch - wissenschaftliches Hobby. Um eine  Funkverbindung auf zu Bauen, ein QSO zu fahren, sind auch spezielle betriebstechnische Kenntnisse notwendig. Das sind Amateurfunk Landeskenner, Amateurfunk Abkürzungen und Q- Gruppen, die Bandpläne der Amateurfunk Frequenzen und Betriebsarten. Neben dem Sprechfunk in Einseitenbandmodulation, SSB und Frequenzmodulation, FM ist für den DX- Verkehr (Überreichweiten) die Morsetelegrafie, CW üblich. Digitale Betriebsarten, FSK sind  u.a. RTTY, PSK31 und Pactor.

Die Amateurfunkwelt ist in drei Zonen eingeteilt, IARU-Regionen 1 bis 3: Zone1 ist Europa und Afrika, Zone2 ist Nord,- und Südamerika, Zone3 ist Asien und Australien. Desweiteren ist die Erde in 40 DX Zonen aufgeteilt (Einteilung ist aus der Karte ersichtlich). Jedes Land hat einen Amateurfunk-Landeskenner, diese "Prefixe" werden in der DXCC-Liste geführt. Es gibt zur Zeit 338 aktive Landeskenner. Ein Staat kann mehrere Landeskenner haben, so besteht z.B. Italien "I" aus , Sizilien "IT", Sardinien "IS", Vatikanstadt "HV", Malteser Orden "1A0KM" und San Marino "T7". Landeskenner können auch aus der DXCC-Liste gelöscht werden oder hinzu kommen, so z.B. nach der deutschen Widervereinigung DDR mit "Y2" oder nach der Teilung Yugoslawiens "YU" entstanden Kroatien "9A", Slowenien "S5", Mazedonien "Z3" und Bosnia-Herzegovina mit "T9". Die DXCC-Liste ändert sich also von Zeit zu Zeit. Um immer auf dem aktuellsten Stand zu sein, wird die neuste Liste z.B. von K1EA , zum Download zur Verfügung gestellt.

 Auszug von "DX-Atlas"-Software

...

Ein sehr beliebter Sport der Kurzwellen OM´s ist es, möglichst viele verschiedene DXCC-Länder zu funken und diese mit einer QSL-Karte bestätigt zu haben. Weil aber in einigen DXCC-Ländern nur selten jemand QRV ist, speziell Inseln, fahren begeisterte DX-peditionäre in die seltensten Gegenden der Erde und machen von dort Funkbetrieb. Man könnte dies fake nennen, ist aber so - und allen macht es Spass im Pile-Up zu Rufen und zu Drängeln. Falls das QSO zustande kommt ist man auf bemerkenswerte Weise befriedigt. Wenn dann noch die lang ersehnte QSL-Karte eintrifft ist die Funkerwelt in Ordnung.

.

Amateurfunk - Frequenzen

Die Amateurfunk-Frequenzen sind durch nationale- und internationale Verträge abgestimmt und werden in Deutschland durch die Netzagentur geregelt. Es gibt Abweichungen in den drei IARU-Regionen, so z.B auf 40m (Region1 7000kHz bis 7200kHz. Region2 7000kHz bis 7300kHz). Die klassischen Kurzwellen-Amteurfunkbänder sind 80m, 40m, 20m, 15m und 10m. hier ist der Amateurfunk exclusiv. In den letzten Jahren kommt es oft vor (besonders auf 10m und 40m), daß die Frequenzen von Bandeindringlingen gestört werden. Dazu gibt es u.a. die Bandwacht. Die "neuen" Bänder 30m, 17m und 12m nennt man WARC-Bänder. Auf diesen Frequenzen ist Amateurfunk sekundär d.h. andere Funkdienste sind auch QRV. Erst seit kurzer Zeit ist das 6m - Band für deutsche Funkamateure zugelassen. Das "magic-band" bietet auch für alte Hasen eine neue Spielwiese. Bei Bandöffnungen sind hier ebenfalls interkontinentale Weitverbindungen möglich. Das 2m - Band ( und auch das 70cm Band ) ist das optimale Einsteigerband. Mit einem "hand-held-transceiver" mit 5 Watt Ausgangsleistung kann man über das lokale Relais-Netz mit wenig Aufwand Funkverbindungen herstellen.

Lowbands
160m - 1810kHz 80m - 3500kHz 40m - 7000kHz 30m - 10100kHz
DX-Bands
20m - 14000kHz 17m - 18068kHz 15m - 21000kHz
High-Bands
12m - 24890kHz 10m - 28000kHz 6m - 50080kHz 2m - 144000kHz

..

...Morsetelegrafie

Die Morsetelegrafie (CW) ist die älteste Betriebsart A1A der Funkerei. Der Sender wird dazu im Takt der Morsezeichen getastet. Das Erlernen der Zeichen kann einige Wochen Zeit in Anspruch nehmen. Kinder lernen das Morsen sehr schnell. Mein Arbeitskollege erlernte Mitte der sechziger Jahre die Zeichen bei der Bundeswehr (mit Leistungskurs) und hatte seitdem nicht mehr geübt. Durch Zufall piepste ich mit dem Durchgangsprüfer einige Zeichen... und er konnte es übersetzen. -Erstaunlich. Ich glaube, daß man die Morsetelegrafie, einmal richtig erlernt, behält. Wie das Autofahren. Aber um gleichmäßige QSO´s zu fahren muß man auf den Amateurfunkbändern QRV sein, viele Kontakte und Gespäche führen. Mit der Zeit wird man immer schneller. QSO´s mit mehr als Tempo 120 bpm (Buchstaben pro Minute) sind dann problemlos zu meistern. Wichtig ist, daß man in den ersten 3 Jahren immer am Ball bleibt.

In den Empfehlungen der IARU und den Amateurfunk-Bandplänen der Bundesrepublik Deutschland sind die Frequenzen für Morsetelegrafie festgelegt. CW gilt bis auf einige Bereiche als Exclusiv, d.H. man kann fast überall, innerhalb der Bandgrenzen, Morsen. Um aber Überlagerungen und Störungen mit SSB und digitalen Betriebsarten zu vermeiden, beschränkt sich der Telegrafiebetrieb auf die unteren Bandbereiche. An den unteren Bandgrenzen (10kHz) befinden sich die DX-Bereiche.

FREQUENZBEREICHE MORSETELEGRAFIE UND DX
10 m 12 m 15 m 17 m 20 m 30 m 40 m 80 m 160 m
28.0-28.05 24.89-24.92 21.0-21.08 18.07-18.18.1 14.0-14.06 10.1-10.14 7.0-7.035 3.5-3.56 1.81-1.838

Im DX-Funkbetrieb (nur interkontinentale Verbindungen) oder bei schlechten Funkbedingungen macht sich CW besonders gut. Denn schmalbandige, moderne Empfänger, können die leisen CW Signale besser als breibandigere SSB Aussendungen aus dem Rauschen herausfiltern. Aus diesem Grund ist CW auch eine Domäne für QRP und Selbstbau. Frequenzen für QRP liegen im oberen Teil der CW-Bereiche. Also z.B. 7.030MHz oder 3.560MHz +/- QRM. Auch der Anfänger findet auf diesen Frequenzen geduldige QSO-Partner.

Der Amateurfunkbetrieb in CW läuft nach bestimmten Spielregeln ab. Diese sind in aller Welt die gleichen. So verwendet der Funkamateur Q-Gruppen und Abkürzungen um sich zu verständigen. Mit der Kenntnis dieser standardisierten "Morse-Spache" ist es möglich über sprachliche Grenzen hinweg zu kommunizieren. So kann sich z.B. ein deutscher mit einem japanischen Funkfreund über die Funkstation oder über das Wetter unterhalten, ohne das der eine japanisch bzw. der andere deutsch versteht.

...

Zum geben von Morsezeichen nimmt man bekanntlich eine Morsetaste. Diese unterscheiden sich hinsichtlich Funktion und Handhabung ganz erheblich. Ich möchte hier die im Amateurfunk üblichen Tasten in 4 Kategorien einteilen:

Type Hubtaste "Bug" Schlackertaste "Paddle" Elektronischer Keyer "Elbug" Computer
z.B. Hersteller Junker Viproplex ETM Software "CT"
Verwendung Ausbildung und Klönen alte Hasen und Profis Schnelltelegrafie und DX Contestbetrieb
Funktion Durch Hub von oben werden die Zeichen gebildet. Für Anfänger am besten geeignet. Das Paddle wird mit Daumen und Zeigefinger bedient. Die Punkte werden mechanisch durch Feder und Gewicht erzeugt und die Striche von Hand gebildet. Der Keyer wird mit Daumen und Zeigefinger in Squeez Technik bedient. Punkte und Striche werden elektronisch erzeugt. Gibt es auch als Memory-Keyer. Das Funkgerät wird mit dem Computer verbunden. CW wird mit der Tastatur gegeben. Das Loggen der QSO´s und CW ist automatisiert.

...

Amateurfunk-Wettbewerbe kurz erklärt
Amateurfunk-Clubs laden zu Funkwettbewerben zur Aktivitätssteigerung auf den Amateurfunkfrequenzen ein. Die Regeln stellen die Clubs auf und diese sind in den jeweiligen Ausschreibungen nachzulesen. Meistens wird eine hohe Rate an Funkverbindungen innerhalb einer bestimmten Zeit gefordert. Ein schneller Sport der viel Übung und sehr gute Betriebstechnik fordert. Die Funkverbindung reduziert sich im Contest auf Rufzeichen, Rapport RST und laufende Nummer, oder z.B. die Kennung des Ortsverbandes DOK oder bei UKW der Locator. Die Endpunktzahl ergibt sich dann aus z.B. der Anzahl der Verbindungen mal Anzahl der gearbeiteten DOK´s. Die teilnehmenden Amateurfunkstationen loggen heute die Verbindungen zumeist mit dem Computer. Die so generierten Logfiles werden per eMail an den Auswerter gesendet.

...

Contest-Software, Stand 2000
Die passende Contest-Software ist nicht leicht zu finden, denn jeder Contest hat andere Kriterien. Als Standartsoftware hat sich seit Ende der 80er-Jahre auf der Kurzwelle für die großen Conteste "CT" von K1EA durchgesetzt. Das ist ein DOS-Programm, läuft auch auf 386er-Rechner, und bietet eine quasi standartisierte Contest-Oberfläche, welche mit Promt-Eingabe und Tastenkombinationen bedient wird. CT ist heute schon bei der Version 9+++. Bei der Bedienung ist etwas Übung erforderlich, aber da dieses Programm gut ist, und die anderen Programme fast genauso bedient werden, kommt man daran nicht vorbei. Aus den USA kommen auch andere gute Progamme die für Win95/98 gemacht sind, z.B. TR-Log, YP-Log oder Logger. Als Standart bei Logbuch-Filetransfer gilt das ADIF/ADI bzw. Cabrillo Format.

Für die Conteste des DARC gibt es leider bis heute keine gute und einheitliche, frei verfügbare Software. Dort gibt es "QW". Aber QW wird nicht weiterentwickelt - ist aber noch immer brauchbar, denn die Datenbanken werden gepflegt. Für die Kurzconteste kann man beim Bavarian-Contest-Club "BBC" die Sprint-Software in modifizierter Version erhalten, läuft einwandfrei. 

...

Contest auf Kurzwelle

Die hier vorgestellten Conteste sind meine Favoriten. Der anspuchsvollste ist der WAEDC in CW.
Funkwettbewerb Kurzinfo Mode + Monat Software
ARRL DX Contest USA RST+Power Wochenende CW 02 + SSB 03 CT
CQ World-Wide + WPX Contest Alle RST+Counter Wochenende CW 05 + CW 11 CT
IARU HF World Championship Alle RST+Zone Wochenende CW 07 CT
IARU Region1 Fieldday Europa RST+DOK Wochenende CW 06 + SSB 09 CT6+P2FD
Deutscher Telegraphie Contest Alle RST+LDK Feiertag CW 10 QW
WAG Worked All Germany Contest DL RST+DOK Wochenende CW/SSB 10 QW
WAEDC European DX-Contest DX RST+Counter+QTC Wochenende CW 08 + SSB 09 CT
DARC 10m Contest Alle RST+DOK Kurzcontest CW/SSB 01 SPRINT (BBC)
DARC Weihnachtswettbewerb Alle RST+DOK+QSY Kurzcontest CW/SSB 12 SPRINT (BBC)

Der DARC Kurzwellenpokal besteht aus mehreren Contesten. CW + SSB Fieldday, 10m + Weihnachtscontest, WAEDC in CW-SSB-RTTY und WAG-Contest. Bei der Teilnahme an einem der Conteste wird automatisch eine Punktzahl für den Pokal ermittelt. Sieger ist pro Klasse derjenige, der die meisten Punkte aus der Pokalwertung auf sich vereinigt.

 

HOME