Antennen 

 

DK3, Screwdriver Antenne

Messergebnisse gibt es hier!

Die DK3 ist die wahrscheinlich beste Mobilantenne für KW. Sie ist auch unter dem Namen "Screwdriver Antenne" bekannt. Ohne Strahlerwechsel kann auf allen Bändern (10m bis 160m) gefunkt werden. Sicherlich, die DK3 ist nicht gerade unauffällig, aber immer noch besser als das was man gelegentlich auf Messen sehen kann (ich denke da an die Strahler mit Eimergroßen Spulen). Ich habe die Antenne im Onlineshop von W6AAQ gekauft, siehe www.hamradiotoys.com. Der Preis betrug 2001 etwa US$ 180 und ist damit erheblich günstiger als z.B. die HS-1800pro (ca US$ 700). Außerdem kann die teure Alternative kein 160m und ist "nur" bis 200W belastbar. Bei der DK3 kann man immerhin mit 500W sorglos die Batterie leerfunken. Diese Leistung habe ich nie ausgeschöpft, aber ich war mit 350 Watt Transistor PA von Jersey Island QRV. Die Antenne hat es überstanden, aber durch die Kopfhörerleitung kam HF in den IC-706 und hat damit einen SMD Widerstand beschädigt, wodurch eine Seite des Kopfhörers stumm war. Wie auch immer, es ist gut wenn man weiß das man mehr für sein Geld bekommen kann.

Die Antenne wird ohne Strahler geliefert. Ich habe dafür eine DV27lang (ca 2,6m) mit der DK3 verbunden. An der Unterseite der DK3 schaut ein zweipoliges Kabel heraus, was für die Fernabstimmung an 12V angeschlossen werden muss. Durch vertauschen der Polarität kann bestimmt werden, ob die Antenne herein oder heraus fährt. Beim Betrieb auf 15m ist die Spule ganz eingefahren, auf 160m fast ganz ausgefahren. Da die Strahlerlänge auf 10m und 12m bereits Lambda/4 übersteigt, muss ich das oberste Stück der DV27 abschrauben, die Antenne also einfach mechanisch verkürzen. Das SWR kann auf jeder beliebigen Frequenz auf fast 1:1 gebracht werden, somit wird kein Tuner benötigt (siehe Messergebnisse). Dadurch, dass die Antenne sehr schmalbandig ist (hohe Güte), muss auf den Low-Bands alle paar kHz erneut abgestimmt werden. Diese Schmalbandigkeit hat aber auch den großen Vorteil, dass viele Störungen (gerade auf 160m und 80m) leicht ausgeblendet werden. Im Vergleich zu einem Dipol ist das QRM erheblich geringer.

 

Die gesamte Antenne arbeitet als Lambda/4 Strahler. Die Karosse des Fahrzeuges dient als Masse. Im Lieferumfang war ein dicker Messingdorn, welcher isoliert vom Auto montiert werden musste. Dafür wurden dicke Kunststoffscheiben mitgeliefert. Da ich QRV sein möchte ohne jedesmal stundenlang Antennen aufbauen zu müssen, habe ich die gesamte Halterung an die Abschleppöse montiert. Vielen Dank an Wolfgang (DL5YX), der beim Bau behilflich war. Durch lösen von zwei Schrauben kann die Halterung wieder entfernt werden (nur für den TÜV erforderlich ... hi).

Fahren kann man damit auch, ich habe es bis 130km/h getestet. Allerdings ziehe ich es vor nur als Standmobil zu arbeiten. Immerhin habe ich seit 2001 damit mehr als 15.000 QSOs aus 12 DXCCs getätigt. Unter anderem war ich damit aus ZB2, EA9, 3A, MU und MJ QRV. Gerade in Ländern wie Monaco ist es äußerst schwer auf 160m QRV zu werden. Mit der DK3 bin ich in weniger als einer Minute fertig für das Pile-up. Somit höre ich selbst aus Europa noch oft "tnx fer band point".

Auf der Internationalen DX Convention in Californien gab es einen Vergleich zwischen fünf Screwdriver Antennen, darunter die DK3, Hi-Q, High Sierra, Drill Motor und einer weiteren. Die DK3 hat den ersten Platz bei den DX Kontakten gemacht. Bitte sehen Sie sich vor den billigen nachgebauten Screwdriver Antennen vor. Es gibt sehr viele Anbieter die diese sehr gute Antenne von W6AAQ nachbauen und ihm nichtmal ein Dankeschön für seine Arbeit zukommen lassen. Diese Nachbauten sind tatsächlich Qualitativ schlecht und werden nicht diese Ergebnisse erzielen.

MP1, Vertikal-portabel Antenne

Seitdem ich nach Pforzheim gezogen bin, habe ich keine Möglichkeit mehr große Antennen aufzubauen. Da ich ohnehin nur wenig Zeit in der Woche habe, entschloss ich mich dazu, mich mit einer kleinen Zimmerantenne zufrieden zu geben. Aus den USA habe ich mir die MP1 mitgebracht. Es handelt sich dabei um einen extrem kleinen Vertikalstrahler für die KW Bänder von 10m bis 40m. Für 80m ist eine weitere Verlängerungsspule erforderlich. Die MP1 kann durch Rein- oder Rausschieben des oberen Teils abgestimmt werden. Meistens kann ein SWR besser als 1:1,5 erreicht werden, wozu allerdings eine gute Masse notwendig ist. Im Lieferumfang sind vier Radials enthalten, mit denen aber nicht immer befriedigende Ergebnisse erreicht werden. Wem das Abstimmen per Hand zu lästig ist, der sollte zur MP2 greifen. Diese hat, genau wie die DK3, einen Motor zur Fernabstimmung eingebaut.  Meiner Ansicht nach ist dies aber nicht unbedingt erforderlich. Ich habe mir ein paar Markierungen an das Unterteil der Antenne gemacht. Somit kann auch ein schneller Bandwechsel vorgenommen werden.

Natürlich habe ich auch diese Antenne gemessen. Bisher leider noch nicht den Gewinn, aber immerhin die Anpassung. Klicken Sie hier, um die Ergebnisse zu sehen.

Gerade weil diese Antenne so klein ist und wirklich in jedem Gepäck Platz findet, möchte ich sie nicht mehr missen. Ohne viel Ärger und suchen nach Abspannpunkten ist man auf (fast) allen Bändern QRV. Der Wirkungsgrad gegenüber einem Dipol ist natürlich erheblich schlechter. Alles was ich höre kann ich aber in der Regel auch arbeiten. Wenn es geht, sollte man jedoch einen freien Standort wählen. Sicherlich ist die MP1 keine Wunderantenne und schon gar kein Ersatz für eine größere Antenne. Wenn es aber darum geht mal eben schnell was zu machen, ist es eine gelungene Alternative zu Drahtantennen. 

Ein Vorteil gegenüber den anderen Portabelantennen ist es, dass man mit 100W arbeiten kann. In Verbindung mit einem IC-706 hat man eine sehr kleine und leichte Portabelstation.

Die MP1 in Einzelteile zerlegt. Zum Größenvergleich habe ich eine QSL Karte dazugelegt. Ganz rechts sind die vier Radials zu sehen. Diese reichen nicht immer für gutes SWR aus.

Eigenbau-Mobilantenne für das 15m Band

Messergebnisse gibt es hier!

Wie kurz kann eine Antenne eigentlich werden?  Mit den derzeit auf dem Markt befindlichen Mobilantennen ist schon ein guter Kompromiss zwischen Länge und Leistungsfähigkeit erreicht. Dennoch habe ich mal eine Antenne gebaut, die nur 50cm lang ist. Ich habe mich dabei für das 15m Band entschieden, weil bei niederfrequenteren Bändern die Verlängerungsspule (bei nur 7mm Durchmesser) schon über die Hälfte des Strahlers einnehmen würde. Zum wickeln der Spule habe ich 0,5mm Kupferlackdraht verwendet, der bis 50W Sendeleitung noch keine spürbaren Erwärmungen zeigt. Naja, das ganze ist auf einem Magnetfuß. Der Strahler könnte somit leicht und schnell ausgewechselt werden, um z.B. Bandwechsel vorzunehmen.

Erste QSOs waren recht überzeugend, selbst nach USA und Kanada. Durch die starke Verkürzung ist die Antenne allerdings auch sehr schmalbandig. Mehr als 10dB Rückflußdämpfung (SWR 1:2) erreicht man aber immer noch im Bereich von 20,840MHz bis 21,080MHz, womit zumindest der CW Bereich im 15m Band abgedeckt wird. Bei der nächsten Antenne stimme ich etwas höher ab, denn durch den Schrumpfschlauch verändert sich die Resonanzfrequenz etwas.

Die Antenne arbeitet als verkürzter Lambda/4 Strahler. Je kürzer die Antenne wird, desto steiler strahlt sie auch nach oben. Abhilfe würde die Realisierung einer verkürzten 5/8 Lambda Antenne schaffen. Allerdings müsste die Spule dann so groß sein, dass nur sehr dünner Draht verwendet werden kann, der dann schon bei kleiner Leistung in Rauch aufgeht. 

Verbesserungen könnten noch viele gemacht werden. So erhöht z.B. die Verwendung von Dachkapazitäten, z.B. eine Kugel an der Spitze, den Strahlungswiderstand und die Spule könnte verkürzt werden. Ebenso möchte ich im nächsten Modell den Spulendurchmesser vergrößern, um einfach mehr vom Strahler zu haben. Die Spule selbst strahlt nur sehr wenig Leistung ab. Außerdem hätte eine Verkürzung der Spule den Vorteil, das die Spule weiter in die Mitte des Strahlers geschoben werden könnte, wodurch sich eine günstigere Strombelegung ergeben wird.

Wozu das ganze? Ich will einfach nur mal etwas experimentieren und eventuell dabei auf eine wirklich kurze und unauffällige Mobilantenne kommen. Mit Dieser kann man dann problemlos auch während der Fahrt QRV sein, ohne das man als "Sehenswürdigkeit" auf der Autobahn Unfälle verursacht.