3. Beschreibung der Sendefunktionen

Die allgemeinen Bedienhinweise aus Kap. 2.0 gelten auch für die Sendefunktionen.

3.1 Clipper

Der Clipper dient dazu, ein Sprachsignal auf eine maximale Amplitude zu begrenzen, so daß der Sender durch Sprachspitzen nicht übersteuert wird und die mittlere Ausgangsleistung erhöht wird. Das hier verwendete Verfahren zeichnet sich durch vernachläßigbare Verzerrungen auch bei starkem Clippen aus. Zusätzlich wird eine Abstimmhilfe und ein "Roger Piep" zur Verfügung gestellt.

Alle Funktionen sind nur bei gedrückter PTT-Taste wirksam!

Der Sender wird erst 30 ms nach Drücken der PTT-Taste mit NF angesteuert. Dadurch muß kein Relais unter Last schalten.

Folgende Anzeige erscheint bei Anwahl des Clippers:

Funktion kann sein: OFF, Clip, Clip+AOS, Tune Ÿ Ÿ Ÿ , Tune

Level ist der Cliplevel in dB

Status:

OFF=

Betriebsart OFF (kein NF-Output zum Transceiver)

 

ON =

andere Betriebsart und PTT gedrückt

 

Leer =

andere Betriebsart und PTT nicht gedrückt.

Aussteuerung: siehe Kap. 3.1.2

 

Um Funktion oder Cliplevel zu ändern muß mit den SET das entsprechende Menü angewählt werden. Die Einstellungen selbst können dann mit den "Richtungs"-Tasten geändert werden. Die REC-Taste speichert die neuen Einstellungen dauerhaft ab.

 

3.1.1 Die Funktionen

OFF

In der Betriebsart OFF ist der Clipper ausgeschaltet, d.h:
- kein Signal am Mikrofonausgang (= keine Ansteuerung des Transceivers)
- Mikrofoneingang aktiv, d.h. Aussteuerungsanzeige und Aussteuerungsregler funktionieren
- PTT ist wirksam

Mit dieser Betriebsart kann man die Mikrofonaussteuerung und den Cliplevel kontrollieren ohne zu senden.

CLIP

Dies ist die Standardbetriebsart des Clippers. Das Mikrofonsignal wird auf einen maximalen Pegel begrenzt. Dadurch wird sowohl ein Übersteuern des Senders als auch eine Erhöhung der mittleren Ausgangsleistung erreicht. Die Aussteuerung muß mit "Mic gain" so eingestellt werden, daß in den Sprachspitzen gerade Vollaussteuerung auf der LCD-Anzeige erreicht wird. Wenn der Mikrofonausgang, so wie in Kap. 1.4 beschrieben, vorher eingestellt wurde, wird der Sender jetzt optimal ausgesteuert.

CLIP+AOS

AOS = automatic over signal. Wie Clip-Betrieb aber zusätzlich wird beim Loslassen der PTT-Taste wird noch ein kurzer (0.2 sec) Signalton ("Roger Piep") angehängt.

TUNE

Solange die PTT-Taste gedrückt ist, wird ein Dauer-Abstimmsignal erzeugt, das exakt die maximale Amplitude des geclippten Sprachsignals hat. Damit kann der Sender optimal abgestimmt werden.

TUNE Ÿ Ÿ Ÿ Ÿ

Wie TUNE, aber das Signal ist kein Dauersignal sondern ein getastetes Signal (50% duty). Damit lassen sich Endstufen besser abstimmen, da die thermische Belastung deutlich reduziert wird und das getastete Signal dem Sprachsignal ähnlicher ist als ein Dauerträger.

 

3.1.2 Cliplevel

Voraussetzungfür optimale Ergebnisse: mit MIC wurde die Aussteuerung in den Sprachspitzen auf Vollaussteuerung eingestellt, d.h. der ­ erreicht gerade den rechten Rand der LCD-Anzeige oder verschwindet sogar kurzzeitig.

 

Der Pegel, bei dem die Clipwirkung einsetzt, wird Cliplevel genannt. Er wird immer relativ zum maximal möglichen Pegel angegeben. Ein Cliplevel von 18 bedeutet, daß 18dB unter der Maximalaussteuerung die Clipwirkung einsetzt. Zur Veranschaulichung wird der Cliplevel in der Aussteuerungsanzeige dargestellt, indem bei Überschreitung des Cliplevels nur noch Striche "¾ " statt des Balkens gezeigt werden. Der Anteil des Signals, das nur noch als Striche dargestellt wird, ist der durch den Clippvorgang abgeschnitte Anteil. Da der Aussteuerungsbalken genau 3 dB pro Einheit darstellt, ist die Grenze z.B. bei 18dB Cliplevel genau 6 Einheiten vor der Maximalaussteuerung.

Nach dem Clippen wird das Signal wieder so verstärkt, daß es genau den gleichen Spitzenpegel hat, wie die Abstimmsignale (Tune, Tune Ÿ Ÿ Ÿ ).

Zur Einstellung des Cliplevels muß mit SET das entsprechende Menü aufgerufen werden. Der Cliplevel kann dann mit den "Richtungs"-Tasten eingestellt und mit REC dauerhaft abgespeichert werden.werden.

 

3.2 Sprachspeicher

Der Sprachspeicher (Recorder) ermöglicht, einen Text bis zu 1 Minute [2 Minuten] über das Mikrofon oder vom Empfänger aufzunehmen und einmal oder als Endlosschleife wieder auszugeben.

 

Einsatzmöglichkeiten sind:

- CQ-Rufe

- Sprachbake für Tests

- SSB Meteor Scatter QSO

- Zurückspielen der empfangenen Modulation der Gegenstation.

Der Eingang des Sprachspeichers ist wahlweise der Mikrofoneingang (Input="MIC") oder der Lautsprecher bzw. Line In (Input="RX"). Ausgang ist immer der Mikrofonausgang. Über den Lautsprecher kann die Wiedergabe mitgehört werden.

Für die Wiedergabe kann dieSoftware-PTT-Steuerung abgeschaltet werden. Der Transceiver muß dann auf VOX-Steuerung umgeschaltet werden. Damit ist ein Zwischenhören in Sprachpausen möglich (z.B. für CQ-Schleifen).

 

3.2.1 Aufnahme

Der Sprachspeicher verfügt über einen Speicher, der bis zu 55 sec [110 sec] Text aufnehmen kann. Jede weitere Aufnahme löscht daher die existierende Aufnahme.

Vor der Aufnahme durch Besprechen des Mikrofons anhand der Aussteuerungsanzeige kontrollieren, ob der Sprachspeicher ausreichend ausgesteuert wird. Ggfls. Einstellung mit MIC korrigieren. Durch Drücken der Taste REC (=record) beginnt die Aufnahme. Während der Aufnahme werden die restlichen Speichersekunden angegeben. STOP beendet die Aufnahme.

Soll bereits während der Aufnahme der Sender angesteuert werden, so muß bereits während des Aufsprechens die PTT-Taste am Mikrofon gedrückt werden.

 

3.2.2 Wiedergabe

Durch Drücken der Taste > beginnt die Wiedergabe. Die Wiedergabe beginnt immer am Anfang des Textes. Wird während der Wiedergabe die Taste > gedrückt, erfolgt sofort ein Sprung zum Textanfang.

Am Ende des Textes wird die Ausgabe sofort mit dem Anfang des Textes fortgesetzt. Während der Ausgabe wird die PTT-Leitung programmgesteuert auf Senden geschaltet (wenn "PTT On" gewählt wurde) und die verbleibenden Sekunden angezeigt.

Die Wiedergabe wird beendet durch Drücken der Taste Stop

 

3.2.3 Input

Mit SET kann das Einstellmenü für den Eingabekanal (Input) gewählt werden. Mit den "Richtungstasten" kann dann RX (=Aufnahme vom Empfänger über Lautsprecher Eingang bzw. Line In) oder Mic (= Mikrofon) gewählt werden.

 

3.2.4 Einsatzbeispiel SSB-MS

Da bei SSB Meteor Scatter immer wieder die gleichen Sprachpassagen wiederholt werden müssen, bietet sich der Einsatz des Sprachspeichers an:

1. Text aufsprechen (ua1aa dl1bb ...) und z.B. eine Minute lang ablaufen lassen.

2. Auf Signal der Gegenstation hören.

3. Nach Ablauf von z,.B. einer Minute antworten:
gleicher Text: Speichertext durch > erneut ausgeben.
anderer Text: REC-Taste einmal drücken, PTT-Taste drücken und Text einmal einsprechen (z.B. ua1aa dl1bb 27 27 27). Der Text wird dabei gesendet und aufgenommen. Sofort > drücken. Der Text wird nun solange weiter gesendet, bis z.B. eine Minute um ist. Dann STOP drücken.

4. Weiter mit Punkt 2

 

3.3 CW-MS

Da die Tastschaltung in den handelsüblichen Transceivern nicht für die bei High-Speed-MS benötigten hohen Tastgeschwindigkeiten geeignet sind, enthält JUDSP3 einen Tongenerator, der bis zu 10000 Bpm getastet werden kann. Der getastete Ton wird über den Mikrofonausgang oder Line Out (siehe Kap. A1.5) auf den Transceiver gegeben und als SSB-Signal mit SSB-Bandbreite übertragen.

Der Pegel des Tonsignals kann über "MS Out" an den Eingang des Transceivers angepaßt werden.

Achtung: Die Einstellungen von "MS Out" und "Mic Out" beeinflussen sich gegenseitig etwas, so daß beide Regler mehrmals abwechselnd eingestellt werden sollten.

Mit den Schaltern 1 und 2 auf der Rückseite der Hauptplatine kann wahlweise konventionelle Tastung nach Masse oder Computertastung eingestellt werden.

Schalter 1 é , Schalter 2 ê : Tastung über Computer
Schalter 1
ê , Schalter 2 é : Tastung nach Masse

Die Frequenz des Tonsignals kann über "MS frequency" eingestellt werden. Empfehlung: 1100 Hz (siehe auch Kap. 2.5.4).