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Morsetelegrafieseite DK5KE
Die Morsetelegrafie ist der Urknall des Internets
 
Geschwindigkeitsanalysen mit dem Reverse Beacon Network oder
welche Geschwindigkeiten sind im Morsen in der Praxis gebräuchlich?


Das Reverse Beacon Network (RBN) bietet neben den populären Aktivitätsmeldungen augenblicklich rufender CW-Stationen auch interessante Zusatzinformationen. In den im Internet gemeldeten Beobachtungsdaten, sowie in den für jeden zugänglichen Archivdaten, sind auch die automatisch gemessenen Empfangsfeldstärken und die Geschwindigkeiten in Wörter pro Minute (WpM) enthalten.


Die nachfolgenden Diagramme aus dem Jahre 2014 zeigen die von europäischen Skimmern (automatische Empfänger) im Reverse Beacon Network erfassten Spots rufender deutscher Stationen mit ihrer statistischen Geschwindigkeitsverteilung. Die Ergebnisse der Auswertung der Stationen dürften auch für den augenblicklichen Zeitpunkt weitgehend gültig sein.

Ein Analysevergleich mit der ferneren Zukunft wird interessant werden, kann man erst später Veränderungen erkennen.

Siehe auch:
Verschiedene Tempomessungen in der Morsetelegrafie
RBN-Hilfen zur Beobachtung aktiver Frequenzbereiche


Gesamtanalyse 2014

RBN-Geschwindigkeitsmessung Gesamt 2014


Getrennt nach einzelnen Kurzwellenbändern (zur Vergrößerung bitte anklicken!)


160m-Band
80m-Band
40m-Band
160m-Band
80m-Band
40m-Band
30m-Band
20m-Band
17m-Band
30m-Band
20m-Band
17m-Band
15m-Band
12m-Band
10m-Band
15m-Band
12m-Band
10m-Band


Bemerkungen zu den Diagrammen

Das Zentrum der DL-CQ-Rufe liegt primär im Bereich von 18 WpM (Tempo 90 BpM) bis 28 WpM (Tempo 140 BpM). Die erkennbare Basis reicht von recht langsamen 10 WpM (Tempo 50 BpM) bis zu schnellen 40 WpM (Tempo 200 BpM). Noch langsamere und viel schnellere Rufe sind auf die Gesamtmenge bezogen zu selten. Für den Morseanfänger ergibt sich daher eine gute Start-Geschwindigkeit von etwa 12 WpM (Tempo 60 BpM).

Hinsichtlich der in der Analyse erfassten Geschwindigkeiten sind zum Vergleich folgende (ehemalige) Morsegrenzen interessant:

  5 WpM (  25 BpM)  ehemals Prüfungstempo DL-Amateurfunk (Zusatzprüfungen!)
12 WpM (  60 BpM)  ehemals Prüfungstempo DL-Amateurfunk
16 WpM (  80 BpM)  ehemals Prüfungstempo DL-Seefunk Gruppen
20 WpM (100 BpM)  ehemals Prüfungstempo DL-Seefunk Klartext
20 WpM (100 BpM)  Prüfungstempo DL-Bordfunker 30er-/40ger Jahre
25 WpM (125 BpM)  Mindesttempo für den HSC (mehr zum High Speed und HST)
35 WpM (175 BpM)  Mindesttempo für den QRQ-Point
40 WpM (200 BpM)  Mindesttempo für den VHSC
50 WpM (250 BpM)  Mindesttempo für den SHSC
60 WpM (300 BpM)  Mindesttempo für den EHSC
>= 60 WpM (300 BpM)  Höchste HST-Geschwindigkeiten im Schreibempfang
75,1 WpM (375,5 BpM)  Weltrekord mit Schreibmaschinenaufnahme 1939

Erkennbar ist, dass die klassischen Kurzwellenbänder (ohne WARC-Bänder) an den Wochenenden stark durch Kontestbetrieb dominiert werden, wo weit mehr CQ gerufen wird und die kurzen Rufe auch schneller sind. Der IARU-Bandplan lindert diese Dominanz auf zwei Bändern, indem er oberhalb von 3560 kHz und 14060 kHz den Kontestbetrieb untersagt. Die Missachtung dieser Regeln führt aber eher nie als selten zu Punktabzügen, so dass sie auch kaum beachtet wird.

Die jeweiligen Spots pro Band geben ebenfalls Aussagen. So zeigt das 40m - Band die meisten erfassten CQ-Anrufe deutscher Stationen an, ein klares Zeichen für die große betriebliche Bedeutung und die besondere Schutzwürdigkeit des CW-Bandplans.

Stop Intruder
Schützt den Bandplan!

Die nur kleinen Telegrafiebereiche unterhalb 7040 kHz, sowie auch der Bereich unterhalb 3570 kHz, 14070 kHz und andere, werden - entgegen des gültigen Bandplans - leider auch oft von "Nicht-Morsestationen" sowie von Utilities belegt.

Diagramme: EUCW-Vertreter der AGCW


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