KW-Röhrenaudion mit 12 V Anodenspannung

Lucy

Real Radios Glow in the Dark!

In letzter Zeit wurden verschiedentlich Projekte mit Röhrenschaltungen beschrieben, die mit sehr niedriger Anodenspannung auskommen, so zum Beispiel in der Zeitschrift "funk" ein Röhrenaudion mit der Niederspannungsröhre ECC86 für Kurzwelle [1]. In "Jogi's Röhrenbude"  von Jochen Gittel werden mehrere Schaltungen mit solchen speziell für eine Anodenspannung von 12 oder gar 6 V Ende der 50er/Anfang der 60er Jahre entwickelten und produzierten Röhren vorgestellt. Ihr Einsatzgebiet waren Audioradios – "gemischt bestückte" Empfänger (hybrid receivers), mit Röhren im HF- und Transistoren im NF-Teil. Man versuchte die damaligen Vorteile der Röhren-/Transistortechnik in diesen "hybrid radios" zu verbinden: Röhren waren im HF-Teil den Transistoren noch weit überlegen, während andererseits bei 12 oder gar 6 Volt Versorgungsspannung (Spannung im Bordnetz von PKW's) nur mit Transistoren eine ausreichende NF-Leistung zu erzielen war. Die neu entwickelten Röhren erlaubten einen direkten Betrieb gemeinsam mit Transistoren, ohne daß aufwendige "Zerhacker" zur Erzeugung der Anodenspannung notwendig waren.
Nähere Informationen zu diesen speziellen Niedervoltröhren sind u.a. unter folgenden Links zu finden:

–    "Niedrigspannungs-Röhren" (Jogi's Röhrenbude - J. Gittel, umfangreiche Datensammlung mit Applikationshinweisen);
–    "Informationen zu Niedervoltröhren" (A-Freak);
–    "Mit Röhren Basteln: Die ECC86" (B. Kainka, hier gibt es auch ein Datenblatt der ECC86);
–    "Röhrenverstärker mit der ECC86" (B. Kainka);
–    "Das Dampfradio mit der ECC86" (B. Kainka);
–    "Einkreisempfänger mit der ECC 86" (Sebastian - Jogi's Röhrenbude);
–    "Forum-Gemeinschaftsprojekt: Audion mit ECC 86" (Jogis's Röhrenbude - sehr empfehlenswerte Seite!);
–    "Empfänger mit Niederspannungsröhren" (Stephan - Jogi's Röhrenbude, Schalbilder von kommerziellen Autoradios);
–    "Radio und Verstärker mit Niederspannungsröhren" (Jogi's Röhrenbude, KW-Audion mit EF98, NF-Verstärker mit 2x EF98);
–    "Hybrid Receivers" (Übersicht über alle in den USA produzierten Niederspannungsröhren und ihren Einsatz, umfangreiche Bibliographie);
–    "Homemade 12AF6 broadcast band Radio" (D. Schmarder, N2DS).

Aber es geht auch einfacher (und preiswerter): Obwohl nicht für solch niedrige Anodenspannungen konzipiert, arbeiten etliche Röhren bis hinunter zu 12 V Anodenspannung.
Die folgende Schaltung verwendet eine RV12P2000 (bzw. ihr Äquivalent), die meistgebaute Röhre der deutschen Wehrmacht, die auch nach dem Krieg in unveränderter Form in der BRD/DDR, aber auch in den USA und der Sowjetunion produziert wurde (siehe die "RV12P2000-Story" von J. Gittel, weiter bei  H.-T. Schmidt; es gibt auch eine - mir nicht bekannte - Publikation von Gerhard B. Salzmann: Zur Geschichte der RV12P2000). Es handelt sich um eine von Niederfrequenz bis in den UKW-Bereich universell einsetzbaren indirekt geheizten Pentode mit einer Heizspannung von 12,6 V bei 75 mA, die normalerweise mit einer Anodenspannung von 150-210 V betrieben wird (Datenblatt der von RFT/DDR produzierten Röhre). In der Sowjetunion wurde die RV12P2000 in einer veränderten Bauform bis in die 70er Jahre hinein in vier verschiedenen Varianten - mit Heizspannungen von 4,2 / 6,3 / 10 und 12,6 V produziert (Datenblatt), wobei die 12SH1L (Datenblatt) die direkte Vergleichsröhre zur RV12P2000 darstellt. Wenn man sich den mechanischen Aufbau der 12SH1L anschaut, sieht man übrigens, daß es sich nicht um eine einfache Kopie der RV12P2000 handelt. Die 12SH1L ist noch zu einem außerordentlich günstigen Preis z.B. bei Oppermann und Pollin erhältlich.

RV12P2000 1SH12L Eine RV12P2000 (ca. 1952, RFT) und eine 12SH1L (UdSSR, März 1980)

B. Kainka stellt in seiner "Bastelecke" eine Schaltung für ein KW-Röhrenaudion mit dieser 12SH1L vor (Das Pentoden-Audion), welches bei ihm mit einer Anodenspannung von 18 V betrieben wird, jedoch auch noch mit 12 V funktioniert. Da mir die Lautstärke zu gering war, ergänzte ich noch eine NF-Verstärkerstufe mit einer gerade bei mir vorhandenen russischen Subminiaturröhre 1SH29B (Datenblatt, russisch), die ebenfalls noch sehr preiswert erhältlich ist. (Man könnte die NF-Stufe selbstverständlich auch mit einer zweiten 12SH1L aufbauen.) Es handelt sich bei der 1SH29B um eine direkt geheizte Pentode für Verstärker-/Oszillator-Anwendungen bis 60 Mhz mit einer Heizspannung von 1,2 oder 2,4 V (Heizstrom 62 bzw. 30 mA), Anodenspannung laut Datenblatt 60 V (maximale Verlustleistung 1,2 W). Vorteil der 1SH29B ist die im Vergleich zur 12SH1L geringere Heizleistung (auch wenn noch zusätzlich bei 12 V im für die Heizung notwendigen Vorwiderstand Strom "verbraten" wird).

Hier nun die von mir aufgebaute Schaltung:

Schaltbild des Pentoden-KW-Audions    

Es handelt sich um eine Hartley-ECO-Audionschaltung, bei der HF-mäßig die Anode geerdet ist und die Rückkopplung über die Kathodenanzapfung erfolgt (es lassen sich deshalb in dieser Schaltung nur solche Pentoden verwenden, wo die Kathode separat  herausgeführt ist). Die Rückkopplung wird mit dem Potentiometer P1 geregelt, es wird die Schirmgitterspannung und damit die Steilheit der Pentode verändert (mit höherer Spannung wird die Steilheit größer). Das Schirmgitter wird mit dem Kondensator C6 HF- und NF-mäßig abgeblockt (anstelle von 100 nF besser Parallelschaltung von 4,7 nF und 1 µF). C4 mit 100 pF an der Anode schließt diese gegen HF kurz, R2 und C5 bilden ein zusätzliches RC-Glied zur Aussiebung etwaiger HF-Reste. Die Wert des Anodenwiderstands R3 von 180 k wurde experimentell ermittelt (größte Lautstärke). Über C8 wird die NF-ausgekoppelt und mit P2 in der Lautstärke geregelt, R5 soll UKW-Selbsterregung verhindern. (Für eine korrektere Beschaltung des Lautstärkepotentiometers fügt man zwischen diesem und der 1 SH 29 B einen zusätzlichen Kondensator von 10 nF und einen Gitterableitwiderstand von 1 M gegen Masse ein.) Das Schirmgitter der 1 SH 29 B wurde nach Versuch direkt an die Anodenspannung von 12 V gelegt, da ein Schirmgitterwiderstand eine geringere Lautstärke zur Folge hatte.
Und so sieht der von mir aufgebaute Empfänger aus:

Röhrenaudion


DEtailansicht


Hinweise zum praktischen Aufbau der Schaltung

Grundsätzliches
Die hier vorgestellte Schaltung ist nicht als Schritt-für-Schritt nachzuvollziehende Bauanleitung, sondern nur als Anregeung für eigene "Experiemente" gedacht. Ich richte mich immer bei solchen "Basteleien" nach den gerade vorhandenen Bauteilen aus der "Bastelkiste" und dann heißt es improvisieren!

12SH1L

Die russische 12SH1L steckt in einem Abschirmbecher aus Aluminiumblech, diesen kann man am oberen Rand vorsichtig mit einem Seitenschneider aufschneiden, die Röhre fällt dann heraus. Die Glasumrandung des Anschlußstiftes 6 (Kathode) ist im Gegensatz zu allen anderen Stiften nicht völlig rund, sondern halbkreisförmig (damit wird die Röhre im Abschirmbecher eindeutig fixiert - Danke für den Hinweis an Hans-Jürgen, DH1AT). Die Röhre wird durch Entfernung der Abschirmung "handempfindlich" und reagiert mit Brummen beim Anfassen, dafür sieht sie viel schöner aus. Wenn man schon mit Röhren bastelt, möchte man auch etwas von ihr sehen!
Die 12SH1L besitzt einen sogenannten Loktal-Sockel, für den Fassungen – wenn überhaupt erhältlich – relativ teuer sind. Ich habe die Röhre durch eine dünne Pappe gesteckt und diese dann als Bohrschaplone für die das Leiterplattenmaterial (einseitig kupferkaschiertes Hartpapier) benutzt. Die Stifte des Sockels haben einen Durchmesser von 1,3 mm, man wird also etwas größere Löcher bohren und auf der Kupferseite mit einem Bohrer noch größeren Durchmessers diese Bohrungen "freisenken", damit nicht zufälligerweise ungewollter Kontakt zur Kupferoberfläche entsteht. In der Mitte muß man natürlich auch noch ein Loch für den herausstehenden Glasnippel bohren, hier habe ich die Röhre von unten mit etwas Heißkleber befestigt. Der Kontakt zu den Stiften des Röhrer wird mit 1,3 mm "Lötschuhen" (sie sind das Gegenstück zu "Lotnägeln") hergestellt; diese sitzen sehr straff und sind auch als Lötstützpunkte geeignet, sind aber bei etwaigem Röhrenwechsel einfach abzuziehen.
Hier die Sockelschaltung der 12SH1L (Blick von unten auf den Sockel/Stifte):

12SH1L








Sockelschaltbild 12SH1L 1, 8 Heizung (12,6 V / 0,075 A)
2, 4 Schirmung, Bremsgitter
3 Anode (150 V / 6,8 mA)
5 Schirmgitter (75 V, 0,7 mA)
6 Kathode
7 Gitter (-2,4 V)

1SH29B

Einige Daten der 1SH29B aus dem russichen Datenblatt:
Heizpannung: 1,2 oder 2,4 V (Maximum 1,4 oder 2,8 V, Minimum 0,95 oder 1,9 V)
Heizstrom: 62 oder 30 mA
Anodenspannung: 60 V (Maximum 150 V)
Schirmgitterspannung: 45 V (Maximum 120 V)
Anodenstrom bei Gitterspannung = 0 V: 5,3 mA
Schirmgitterstrom bei Gitterspannung = 0 V: 2,5 mA
Steilheit: 2,5 mA/V (bei 0,95 V Heizspannung mindestens 1,2 mA/V)
Maximaler Anodenstrom: 8 mA
Maximale Anodenbelastung: 1,2 W    
Bei der Heizung ist die Mittelanzapfung herausgeführt (Stift 1 oder besser Draht 1); bei 1,2 V Heizspannung ist hier "+", an den beiden dann verbundenen Enden (Draht 4 und 6) kommt "–" (Kathode). Man kann die Röhre wie im vorliegenden Fall auch mit 2,4 V Heizspannung an den Drähten 4 und 6 betreiben, Draht 1 (Mittelanzapfung) bleibt dann unbeschaltet.

1SH29B






Sockelschaltung 1SH29B 1 Heizung (+), mit Farbpunkt markiert, 1 ist die Mittelanzapfung des Heizfadens!
2 Bremsgitter
3 Schirmgitter
4, 6 Heizung (–) und Kathode
5 Abschirmung
7 Gitter
 Der Anodenanschluß ist der Draht am anderen Ende der Subminiaturröhre.


Der Audionschwingkreis L1/C1/C2
Die richtige Dimensionierung des Audionschwingkreises bereitet erfahrungsgemäß Schwierigkeiten und man wird ohne "Probieren" kaum zu befriedigenden Ergebnissen kommen. Eine möglichst hohe Güte des Schwingkreises ist unabdingbar für eine hohe Trennschärfe des KW-Audions. Bei den Drehkondensatoren sind Luftdrehkos erste Wahl, bei den Spulen wickelt man Luftspulen aus möglichst dickem oder gar versilberten Draht (im Gegensatz zur Lang- und Mittelwelle bringt der Einsatz von Litze keinen Vorteil). Einlagige Zylinderspulen haben ihre höchste Güte, wenn der Durchmesser und die Länge der Spule etwa gleich groß sind, der Drahtabstand soll dabei etwa gleich dem Drahtdurchmesser sein.[2] Nun muß man sich von solchen Aussagen nicht beeindrucken und beirren lassen, man kommt auch mit Kompromißlösungen zu guten Ergebnissen.
Ausgangspunkt sind zunächst die vorhandenen oder mit vernünftigen Aufwand beschaffbaren Bauteile. Bei mir war es ein Luftdrehko mit 500 pF Endkapazität. Ich wickelte auf einem Stück Plasterohr (28 mm Durchmesser, Elektroinstallationsrohr vom Baumarkt) nach den Vorgaben von B. Kainka 20 Windungen aus gerade vorhandendenen Kupferlackdraht 0,3 mm (größerer Drahrdurchmesser wäre besser), wobei eine Anzapfung bei der zweiten Windung für die Antenne und bei der dritten Windung für die Rückkopplung (Kathode der 12 SH 1 L) gemacht wird. Der Abstimmbereich des Audions begann bei mir um die 3 Mhz, das war mir zu niedrig. Damit der Empfangsbereich bei höheren Frequenzen beginnt, muß die maximale Kreiskapazität verkleinert werden (oder alternativ eine Spule mit weniger Windungen einsetzen). Ich probierte eine Reihe von Festkondensatoren in Reihe zu meinem Drehkondensator von 500 pF aus, um eine niedrigere resultierende Gesamtkapazität zu bekommen (der Drehko wird "verkürzt"). Mit C1 = 110 pF als Verkürzungskondensator empfange ich bei fast vollständig eingedrehtem Drehko das 49m-Rundfunkband, nach oben ist noch der Empfang des 31m-Bands möglich. Mit diesem "verkürzten" Drehkondensator kommt man auch in die Nähe des in der Literatur für KW-Empfänger mit Röhren angegebenen optimalen L/C-Verhältnis für Audionschwingkreise: bei 3,5 Mhz ist die optimale Kreiskapazität 100 pF, bei 7 Mhz sind es 50 pF, bei 14 Mhz 25 pf (siehe [3]).
Es gibt auch noch eine andere einfache Möglichkeit, einen Audionschwingkreis hoher Güte herzustellen. Moderne Kernmaterialien erlauben auch im KW-Bereich die Herstellung von Spulen, deren Güte die von Luftspulen wesentlich übertrifft. So verwendet H. Nussbaum für sein Röhrenaudionschwingkreis einen Amidon-Pulvereisen-Rinkern T 130-2 ("rot"), der mit 10 Windungen 1,0 mm Kupferlackdraht (gleichmäßig verteilt) bewickelt wird. Bei der dritten, vierten und fünften Windung (von der Masseseite aus gezählt) werden mit dem heißen Lötkolben Anzapfpunkte für die Rückkopplung verzinnt, wobei dier günstigste Anzapfpunkt dann experimentell ermittelt wird. Die Antenne kommt nicht an eine Anzapfung – dafür wird eine zusätzliche Windung aufgebracht, d.h. bei einem Rinkern reicht das Durchstecken eines Drahtes (andere Seite selbstverständlich an Masse). Bei einer solch niedrigen Induktivität (ca. 2 µH) ist ein großer Drehkondensator nötig. H. Nussbaum benutzt einen Dreifachdrehkondensator vo 3x 468 pF Endkapazität, dessen Plattenpakete parallel geschaltet werden; er erreicht damit einen Abstimmbereich von 3,2 bis 16 Mhz. Eine Feinabstimmung erfolgt mit einem dem Drehko parallel geschalteten größeren Keramiktrimmer von 25 pF.
Es gint ein hervorragendes Windows-Programm von Wilftried Burmeister, DL5SWB, "mini Ringkern-Rechner", welches die Berechnung der notwendigen Windungszahlen für Kernmaterialien verschiedener Art erlaubt; dauber hinaus lassen sich auch Schwingkreise einfach berechnen.

Feinabstimmung
Die Abstimmung mit dem 500pF-Drehkondensator bei 180° Drehwinkel erfordert ein feinfühliges Vorgehen, so daß der Wunsch nach einer Feinabstimmung entstehen mag. Diese ist mechanisch mittels Feintrieb o.ä. oder elektrisch möglich, z.B. durch einen zweiten Drehkondensator kleiner Kapazität, der C2 parallel geschaltet wird. Diese parallelgeschaltete kleine Kapazität kann auch eine Kapazitätsdiode (Varicap) sein, die in Sperrichtung betrieben in Abhängigkeit von der Spannung ihre Kapazität ändert. Solche speziell gefertigten Kapazitätsdioden sind allerdings derzeit nicht mehr so einfach zu beschaffen, für unsere Zwecke reicht aber auch der Einsatz gewöhnlicher Dioden. Nach den Erahrungen von H. Summers [4] verwende ich eine rote Leuchtdiode von 5 mm Durchmesser, allerdings leuchtet sie nicht, da sie für diesen zweckenfremdeten Einsatz in Sperrichtung betrieben werden muß. Hier die kleine Zusatzschaltung:

Feinabstimmung mit Varicap  

Bei der Beschaltung des Potentiometers ist zu beachten, daß mit höherer Sperrspannung die Kapazität abnimmt.

Tr1 - Ausgangstrafo

Um übliche Kopfhörer mit 2x32 Ohm Impedanz verwenden zu können, ist eine Anpassung notwendig. Das spezielle Übertrager schwer erhältlich sind, habe ich einen kleinen Printtrafo 230 V / 9 V / 2,5 VA verwandt. Einen hochohmigen Kopfhörer (2000 Ohm) könnte man auch direkt in die Anodenleitung schalten, dies ist bei 12 V Anodenspannung völlig ungefährlich.

Stromversorung
Ich verwende ein umgebautes (mit LM317), stabilisiertes Stecker-Netzeil für 12,6 V. Die Stromversung muß möglichst "brummfrei" sein.

Verdrahtung, Aufbau
Bei mir ist die Schaltung "frei" (vornehme Umschreibung für "wild") aufgebaut, erstaunlicherweise funktioniert sie trotzdem zufriedenstellend.
Wer es besser machen will oder was man beachten sollte (nach [5]):
–    Größere Entfernung der Spulen von Metallteilen, einschließlich Drehkondensator, Chassis.
–    Eine möglichst kurze Verbindung von Spule zum Drehkondensator.
–    Jede (!) Röhrenstufe darf nur einen (!) gemeinsamen Erdungspunkt haben. Alle Erdunsgpunkte werden mit dicken Draht untereinander verbunden, diese Erdleitung wird nur an einem (!) Punkt mit dem Chassis verbunden. Ist der Rotor des Drehkondensators mit Masse verbunden, wird dieser Punkt als gemeinsamer Erdungspunkt benutzt.
–    Eine möglichst kurze Gitterleitung.

Betriebserfahrungen
Mit einer kurzen Wurfantenne sind die größeren Rundfunksender in guter Lautstärke zu empfangen. Mit richtiger Einstellung der Rückkopplung ist die Trennschärfe so hoch, daß die Rundfunksender einwandfrei getrennt werden. Für mich ist verblüffend, daß bei 12V Anodenspannung die Schaltung überhaupt funktioniert (ohne daß spezielle Niederspannungsröhren verwendet werden).

Aren van Waarde aus Groningen (Niederlande) (Homepage) hat diese Schaltung nachgebaut und berichtet unter dem Titel "The first audion which I really like" über seine Erfahrungen (PDF-Datei).


Literatur
[1] Hans Nussbaum (DJ1UGA): KW-Röhrenaudion für 12 V. In: funk. Heft 6/2002. S. 28-30.
[2] Detlef Lechner: Kurzwellenempfänger. Berlin 1975. S. 55.
[3] Ebenda. S. 57.
[4] Hans Summers (G0UPL): Common Diodes as Varicap Diodes. URL: http://www.hanssummers.com/radio/varicap/varicap.htm
[5] Karl-August Springstein: Einführung in die Kurzwellen- und Ultrakurzwellen-Empfänger-Praxis. Leipzig 1953. S. 79ff.

Letzte Änderung : 03.11.2003
(C) Lutz Höll, DK3WI, 2002, 2003
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