Batteriebetriebener Audionempfänger (0-V-2) für Mittelwelle

Da ich noch mehrere Subminiaturröhren 1SH29B hatte, die ich schon in meinem "KW-Röhrenaudion mit 12 V Betriebsspannung" verwendet habe, enstand die Idee, in eine kleine Holzkiste ("Asbach-Uralt" Weinbrand-Pralinen-Mischung) einen Audionempfänger für Kopfhörerbetrieb einzubauen. Um die Schaltung auf der HF-Seite einfach zu  halten, gibt es nur eine Audionstufe, gefolgt von 2 NF-Stufen.
Die Anodenspannung von 27 V liefern 3 Stück  9 V-Batterien (6LR61, 522, 6AM6) (alternativ auch Akkus möglich, die geben allerdings in der Summe nur 25,2 V), die Heizpannung ein 1,2 V NiCd-Akku von - bei mir - 2200 mAh Kapazität. Immerhin beträgt der Heizstrom für die drei Röhren 186 mA.
Die Rückkopplung wird durch Veränderung der Schirmgitterspannung an der Pentode geregelt.
Als Induktivität wurde eine bewickelte Ferritantenne unbekannter Herkunft (ca. 80 Windungen, also für Mittelwelle) verwendet. Aus dünnem Kupferlackdraht wurden ca. 40 Windungen als Rückkopplungswicklung zusätzlich aufgebracht (die alte Auskoppelwicklung habe ich entfernt).

Ansicht aufgebauter Empfänger



Schaltbild  
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1SH29B

Einige Daten der 1SH29B aus dem russichen Datenblatt:
Heizpannung: 1,2 oder 2,4 V (Maximum 1,4 oder 2,8 V, Minimum 0,95 oder 1,9 V)
Heizstrom: 62 oder 30 mA
Anodenspannung: 60 V (Maximum 150 V)
Schirmgitterspannung: 45 V (Maximum 120 V)
Anodenstrom bei Gitterspannung = 0 V: 5,3 mA
Schirmgitterstrom bei Gitterspannung = 0 V: 2,5 mA
Steilheit: 2,5 mA/V (bei 0,95 V Heizspannung mindestens 1,2 mA/V)
Maximaler Anodenstrom: 8 mA
Maximale Anodenbelastung: 1,2 W    
Bei der Heizung ist die Mittelanzapfung herausgeführt (Stift 1 oder besser Draht 1); bei 1,2 V Heizspannung ist hier "+", an den beiden dann verbundenen Enden (Draht 4 und 6) kommt "–" (Kathode). Man kann die Röhre wie im vorliegenden Fall auch mit 2,4 V Heizspannung an den Drähten 4 und 6 betreiben, Draht 1 (Mittelanzapfung) bleibt dann unbeschaltet.

1SH29B






Sockelschaltung 1SH29B 1 Heizung (+), mit Farbpunkt markiert, 1 ist die Mittelanzapfung des Heizfadens!
2 Bremsgitter
3 Schirmgitter
4, 6 Heizung (–) und Kathode
5 Abschirmung
7 Gitter
 Der Anodenanschluß ist der Draht am anderen Ende der Subminiaturröhre.




Hinweise / Erfahrungen
Das Lautstärkepotentiometer ist bei Betrieb nur über die Ferritantenne entbehrlich.
Wichtiger wäre ein eine Feineinstellung für den Drehkondensator - ist der kleine Einstellknopf wie bei mir direkt auf der Achse befestigt, ist die Sendereinstellung eine Filigranarbeit.
Wenn die Rückkopplung nicht funktioniert, die Anschlüsse der Rückkopplungswicklung vertauschen.
Mein Gerät zeigt einen ausgeprägten Mikrophonieeffekt.
Mit der Ferritantenne ist besonders am Abend/in der Nacht befriedigender Empfang möglich. Die Empfangsleistung steigt erheblich, wenn eine (kurze, ein paar Meter) Hilfsantenne angeschlossen wird.

Letzte Änderung 02.11.2003

(c) L. Höll 2003

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