Es war einmal ...
Funkhistorischer Kalender, gesammelt aus den Ausgaben der letzten Jahre des Amateurfunkmagazins
CQ-DL.
Datum |
Ereignis |
19.1.1736 |
Geburtstag von James Watt, britischer
Ingenieur, der 1765 die erste brauchbare Dampfmaschine erfindet. Nach ihm
wurde die Leistungseinheit Watt (W) benannt. |
10.12.1748 |
Ewald Jürgen von Kleist, Jurist
und Domkapitular, stirbt im 49. Lebensjahr in Köslin/Pommern. Er erfand
die Leidener Flasche |
25.12.1763 |
Claude Chappe wird in Broulon (Frankreich)
geboren. Er wird Geistlicher und entwickelt eine optische Telegraphie,
die sich in den Revolutionskriegen und später unter Napoleon rasch
und erfolgreich einführte und bewährte. |
27.4.1791 |
Geburtstag von Samuel Finley Breese
Morse in Charlestown/Massachusetts, Erfinder des Morse-Alphabets. |
Aug. 1791 |
Die Brüder Chappe (Claude, Ignace
und Abraham) erproben ihren ersten optischen Telegraphen. |
22.9.1791 |
Geburtstag von Michael Faraday (britischer
Physiker und Chemiker) als Sohn eines Hufschmieds in London |
4.12.1798 |
Luigi Galvani, Arzt und Anatom, stirbt
in Bologna im 62. Lebensjahr. Er hatte 1786 die Zuckungen an sezierten
Froschschenkeln, die mit Kupferhaken an einem Eisengelände hingen,
beobachtet und in einer wissenschaftlichen Arbeit zu deuten versucht.
Elektrische Stromquellen, die auf
Umwandlung chemischer in elektrischer Energie beruhen, nennt man galvanische
Elemente. |
15.12.1802 |
Der "Times"-Korrespondent Parkin telegraphiert
von Glace Bay (Canada) über Poldhu seiner Redaktion in London die
Grußbotschaft von Guglielmo Marconi an England und Italien |
22.12.1804 |
Louis Francois Clement Breguet kommt
in Paris zur Welt. Von seinem Großvater übernimmt er 1823 dessen
Uhrmacherei-Betrieb. Er entwickelt ein elektrisches Zeiger-Telegraphensystem
mit Symbolen, die der optischen Telegraphie nachempfunden wurde. 1845 werden
seine Telegraphen bei der französichen Staatsbahn für einige
Jahre eingeführt und später durch ein verbessertes System mit
Drehzeiger ersetzt. |
13.12.1816 |
Werner von Siemens wird in Leuthe
bei Hannover geboren. Deutscher Industrieller und Erfinder, u.a. des Zeigertelegraphen. |
Okt. 1821 |
Erstmals wird ein elektrischer Strom
zur Lichterzeugung verwandt. Elektrizität sprang zwischen zwei Kohlestückchen
(Kohlestäbe) über und erzeugte das sogenannte Bogenlicht. Durch
Nachregeln erhielt man eine Lichtquelle mit höchster Strahlkraft. |
13.6.1831 |
Geburtstag von James Clark Maxwell
in Edinburgh als Sohn eines Juristen, schottischer Physiker. Sagte die
Existenz elektromagnetischer Wellen voraus, die dann von Heinrich Hertz
1889 entdeckt wurden. |
Dez. 1831 |
Die Göttinger Professoren Gauß
und Weber weisen erstmals die magnetische Wirkung des elektrischen Stromes
nach. |
12.12.1837 |
William Fothergill Cooke und Charles
Wheatstone melden in England das Patent eines elektrischen Telegraphen
an. 1846 verkaufen beide dieses und auch ihre weiteren Patente an die neu
gebildete Electric Telegraph Company, die am 1. Januar 1848 ein durch das
Parlament genehmigtes privates Telegraphennetz eröffnen kann. Dies
geschah zu einem Zeitpunkt, als auf dem Kontinent noch ausschließlich
optische Telegraphenlinien bestanden. |
Dez. 1840 |
Prof. Josef Henry überbrückt
in Priveton (New Jersey) mit einem Induktionsstrom eine Entfernung von
30 m. |
Aug. 1846 |
Erste elektrische Telegraphenlinie
zwischen Bremen und Bremerhaven (Bremer Telegraphen Verein). |
1. Juli 1852 |
Das von dem deutschen Telegraphen-Beamten Friedrich Clemens Gerke (1801-1888) entwickelte "Morse-Schrift-Alphabet" wird vom Deutsch-Österreichischen Telegraphenverein allgemein eingeführt |
26.10.1861 |
Johann Philipp Reis (1834-1974) führt
vor dem "Physikalischen Verein" in Frankfurt am Main seinen Telephonapparat
über eine Entfernung von 100 Metern öffentlich vor. |
25.12.1866 |
Geburtstag von Max Wien in Königsberg/Preußen;
Pionier der Radiotechnik. Beschäftigt sich mit Hochfrequenzwellen,
der Funkentelegraphie und dem Verhalten von Elektrolyten bei hohen Feldstärken.
U.a. von 1903-1911 Professor in Danzig. |
14.2.1876 |
Graham Bell reicht sein Patentgesuch
für ein Telephon ein. |
7.3.1876 |
Graham Bell erhält für sein
Telephon die US-Patentnummer 174465 |
20.12.1879 |
In Berlin wird der "Elektronische
Verein" gegründet. Aus ihm geht am 22. Januar 1893 der "Verband Deutscher
Elektrotechniker" (VDE) hervor. |
2.12.1881 |
Geburtstag von Prof. Heinrich Barkhausen,
Pionier der Schwachstromtechnik und Wegbereiter der heutigen Elektronik
u.a. durch den Bau von UKW-Leistungsröhren. Er führte 1926 die
logarithmische Lautstärkeeinheit "Phon" ein. |
24.12.1883 |
Der Berliner Student Paul Nipkow erfindet
die Fernseh-Lochscheibe. Er nennt seine Erfindung "Elektrisches Teleskop"
und meldet im Januar 1884 darauf ein Patent an (Nr. 30105 vom 15.8.1885).
Wegen Nichtweiterzahlung der Gebühren erlischt dies jedoch vorzeitig. |
12.12.1886 |
Fritz Schröter wird in Berlin
geboren. Wurde deutscher Fernsehpionier. Erhielt u.a. das Deutsche Reichspatent
Nr. 574805 für das Zeilensprungverfahren, das zu einer verbesserten
Qualität des Fernsehbildes führte. |
6.12.1892 |
Werner von Siemens stirbt 75-jährig
in Berlin-Charlottenburg. |
22.1.1893 |
Der "Verband Deutscher Elektrotechniker"
(VDE) geht aus dem am 20. Dezember 1879 in Berlin gegründeten "Elektronischen
Verein" hervor. |
7.12.1893 |
Heinrich Hertz, Physiker, hält
seine letzte Vorlesung in Bonn. Er stirbt am 1.1.1894 ebenfalls in Bonn. |
1.1.1894 |
Heinrich Hertz, Physiker, stirbt in
Bonn |
2.6.1896 |
Guglielmo Marconi reicht sein erstes
Patentgesuch in London für drahtlose Telegraphie ein. |
15.4.1900 |
Gründung der "Marconi International Communications Limited", die Schiffsfunkstationen nicht verkaufte, sondern vermietete. |
22.12.1900 |
Prof. Adolf Slaby spricht vor der
TH Berlin-Charlottenburg über die Möglichkeit, auf verschiedenen
Wellenlängen mehrfach und ungestört zur gleichen Zeit zu telegraphieren
und demonstriert das auch praktisch mit dem AEG-Kabelwerk Oberspree aus
der TH heraus. |
Dez. 1900 |
Dem Kanadier Reginald A. Fessenden
gelingt es nach dem Bau seiner ersten Hochfrequenzmaschine (1898) für
15.000 Perioden (15 kHz) erstmals, Sprache drahtlos zu übertragen.
Zwar noch unvollkommen, aber doch verständlich. |
12.12.1901 |
Guglielmo Marconi gelingt es, den
Atlantik von Poldhu/Cornwall in England nach Glace Bay/Neuschottland in
Canada über eine Strecke von 3.400 Kilometer drahtlos zu überbrücken.
Damit liefert er den Nachweis, daß sich die Funkwellen längs
der Krümmung der Erdoberfläche ausbreiten. |
19.12.1901 |
Rudolf Hell wird in Eggmühl/Bayern
geboren. Erfindet eine neue Drucktechnik mit elektronischer Abtastung und
Speicherung von Bild und Schrift. 1929 erfindet er den Hellschreiber, eine
"Vorrichtung zur elektrischen Übertragung von Schriftzeichen", der
die Morsetelegraphie ablöst. Mit dem Hell-Blattschreiber erfolgt danach
die Übertragung von Wetterkarten. 1981 wird seine Firma Hell GmbH
hundertprozentige Tochter der Siemens AG. |
24.12.1903 |
Geburtstag von Ernst Theodorowitsch
Krenkel in Belostok. Polarfunker, Forscher und Funkamateur mit Rufzeichen
RAEM. |
Januar 1906 |
Der Amerikaner Lee de Forest baut die erste Verstärkerröhre mit Gittersteuerung |
Juli 1906 |
Robert von Lieben (Wien) erfindet
gleichzeitig mit Lee de Forest die gasgefüllte Röhre mit Steuergitter. |
3.11.1906 |
Abschluß des "Internationalen
Funkentelegraphenvertrages". Einführung des internationalen Seenotzeichens
"SOS". |
15.12.1906 |
Überseefunkstelle Nauen beginnt
Betrieb. |
16.12.1906 |
Erste bekannte Sprachübertragung
in Deutschland durch Graf von Arco zwischen Nauen und Berlin (40 km). |
25.12.1906 |
Reginald Aubrey Fessenden macht über
die Küstenfunkstelle Brant Rock (USA) eine erste Musiksendung, die
einige Bordfunker an der Küste Neuenglands mit Erstaunen hören
können. |
8.11.1907 |
Dem deutschen Physiker Artur Korn
gelingt die erste Funkbildübermittlung zwischen Paris und London. |
Nov. 1909 |
Durch die Navy der USA werden die
ersten vorläufigen Amateurfunk-Genehmigungen erteilt. |
Dez. 1909 |
Erste Amateurfunkgenehmigungen in
Großbritannien und Australien. |
11.12.1909 |
Der Nobelpreis für Physik des
Jahres 1909 wird zu gleichen Teilen den Pionieren der drahtlosen Telegraphie,
Guglielmo Marconi und Professor Ferdinand Braun verliehen. |
Sept. 1911 |
Einführung von Baudot-Mehrfachtelegraphen
bei der Deutschen Reichspost. Mit ihnen können 180 Zeichen pro Minute
übermittelt werden. Da vier Geräte gleichzeitig auf einer Leitung
arbeiten, können 720 Zeichen pro Minute übermittelt werden. |
1912 |
Erste nachweisbare Funkverbindungen zwischen Amateurfunkstationen in den USA. |
13.11.1912 |
In den USA werden erste offizielle
Lizenzen an Funkamateure verteilt. |
1913 |
Ende des Jahres: In den USA erscheint
das erste Radio-Amateur-Call-Book mit 1.200 Amateurfunkrufzeichen. |
6.4.1914 |
Gründung der "American Radio
Relay League" (ARRL). |
Dez. 1915 |
In England wird der Bau einer Küstenradarkette
von fünf Stationen beschlossen. Statt auf der angändlich benutzten
50-m-Welle ortet man Flugzeuge jetzt auf der 25-m-Welle bis zu einer Entfernung
von 58 Meilen, jedoch ohne zuverlässige Richtungsangabe. |
Juli 1916 |
Bau eines kleinen transportablen Senders
durch die Firma C.Lorenz für die Wellenlängen 300 m, 450 m und
600 m. |
Dez. 1918 |
Am Ende des Ersten Weltkrieges kehren
4.381 Offiziere und 185.000 Unteroffiziere und Mannschaften der deutschen
Nachrichtentruppe in die Heimat zurück. |
2.12.1919 |
Die Küstenfunkstation Danzig
der Marine geht in den Besitz der Post der Freien Stadt Danzig über.
Ab 2. Dezember 1919 wird sie aus dem Keller des Telegraphenamtes in den
1. Stock desselben verlegt. Der Löschfunkensender der Marke Telefunken
wird durch einen Röhrensender des gleichen Herstellers ersetzt. |
Febr. 1921 |
Etwa 20 Stationen der ARRL beginnen
mit Versuchssendungen für Europa, ohne Erfolg |
Juni 1921 |
J. L. Reinartz entwickelt die Rückkopplungs-Empfängerschaltung. |
15.11.1921 |
Paul F. Godley schifft sich in den
USA nach Europa ein. Er hat von der ARRL den Auftrag, Funkwellen aus den
USA in Europa zu empfangen. Diese Einwegeverbindung gelang ihm auch auf
einem Hochmoor in Schottland am 8. Dezember 1921 um 01:42 Uhr. Der Sender
in den USA wurde von Hiram Percy Maxim, W1AW, betrieben. |
Nov. 1921 |
Erste kommerzielle Zweiwege-Verbindung
England-Holland auf 100 m |
7. / 8.12.1921 |
Paul F. Godley (ARRL) hört in
Schottland 26 amerikanische Amateursender. |
Nov. 1922 |
Die MARCONI in England baut den ersten
batteriebetriebenen Röhren-Tranceiver für die RAF. Dies Gerät
wurde später auch im Amateurfunk benutzt. |
6.4.1923 |
Gründung des ersten deutschen
Radioclubs in Berlin, der sich vorläufig jedoch nur mit Rundfunkempfang
befaßt. |
24.8.1923 |
Datum eines Strafbefehls des Amtsgerichts
Rottenburg gegen Rudolf Horkheimer. Wegen Errichtung und Betreiben einer
"Anlage für drahtlose Telegrafie" muß Horkheimer 3 Millionen
Mark bezahlen oder ersatzweise für je 100000 Mark je einen Tag ins
Gefängnis. Was tat OM Horkheimer? Er zahlte, schimpfte und baute eine
neue Anlage. |
8.12.1923 |
Erste zweiseitige Amateurfunkverbindung
zwischen England, Partridge, 2 KF, und USA, Fred H. Schnell, 1 MO, nachdem
in Großbritannien der Funkverkehr zugelassen wurde. |
27.12.1923 |
Erste zweiseitige Amateurfunkverbindung
zwischen USA und Holland. |
3.12.1924 |
Im Süden Berlins wird die Errichtung
des 280 Meter hohen Funkmastes für die Großfunkstelle Königs
Wusterhausen begonnen. Für viele Jahre war dieser nicht selbsttragende
Mast das höchste Bauwerk Deutschlands. |
4.12.1924 |
Eröffnung der ersten großen
deutschen Funkausstellung in Berlin. Dauer elf Tage, mit 268 Ausstellern.
114000 Besucher erschienen. |
1924 |
Ende des Jahres: Der "Oberdeutsche
Funkverband" (OFV) mit Sitz in Stuttgart erhält vom Reichspostministerium
eine Amateurfunk-Sendegenehmigung. |
1925 |
Eine Rufzeichenliste der Deutschen Amteursender, die ab November 1924 eine Versuchssender.Genehmigung erhielten, wird veröffentlicht. |
14. - 19.4.1925 |
Gründung der Internationalen Amateur-Radio-Union (IARU) in Paris. 23 Nationen waren vertreten, hierunter auch Deutschland. |
5.5.1925 |
Erstes Kurzwellen-QSO zwischen KY4 (K4YAA) OM Rolf Formis, Stuttgart, und F8EN Marseille auf 80 m. |
17.6.1925 |
Rolf Formis vom Oberdeutschen Funkverband gibt die ersten DE-Nummern aus. Ab 1930 erfolgt die Ausgabe nach bestandener Prüfung |
28.7.1925 |
Das aus elf Funkverbänden bestehende Deutsche Funkkartell - Zusammenschluß am 20. Januar 1924 - wird in München aufgelöst.
Die deutschen Funkvereine gründen am gleichen Tage und am gleichen Ort den "Deutschen Funktechnischen Verband" (DFTV).
Innerhalb des DFTV schließen sich die Kurzwellenhörer zum "Deutschen Empfangsdienst" (DED) zusammen. Die wenigen darunter befindlichen Sendeamateure bilden innerhalb des DFTV auf der ersten Kurzwellentagung am 16. und 17. Januar 1926 in Jena den "Deutschen Sendedienst" (DSD).
|
1926 |
Norddeich-Radio übermittelt drahtlos Wetterkarten an Schiffe, nach einem neuen Verfahren von Prof.Dieckmann aus München |
16. / 17.1.1926 |
Kurzwellentagung in Jena. Der DSD
(Deutscher Sende Dienst) wird gegründet. Erstmalig werden QSL-Karten
mit Aufdruck DFVT (Deutscher Funktechnischer Verband) verteilt. |
20.2.1926 |
Erster deutscher Sendetag. 104 Stationen
beteiligen sich. |
1.3.1926 |
Die neue Rufzeichenkennung der IARU
tritt in Kraft. Den deutschen Rufzeichen wird ein "E" (wie Europa) vorangesetzt. |
Sept. 1926 |
Die private "Zugtelefonie AG" bietet
den Reisenden auf der Strecke Berlin-Hamburg erstmals die Möglichkeit,
mit Teilnehmern des öffentlichen Telephonnetzes verbunden zu werden. |
1.3.1927 |
Die IARU führt die Landeskenner ein. |
19./20.3.1927 |
3. Deutsche Kurzwellentagung in Kassel im "Herkulesbräu" in der Oberen Königsstraße. Ein wichtiger Punkt war die Gründung eines neuen Verbandes mit Namen "Deutscher Amateur Sendedienst" unter dem der Deutsche Empfangsdienst, DED, und der Deutsche Sendedienst, DSD, zusammengefasst werden.
Die Bezeichnung "und Empfangs-" wurde erst später eingefügt, um dem Verband einen den Behörden weniger verdächtigen Namen zu geben. Deutschland wird in 13 Gruppen (später Landesgruppen) aufgeteilt. |
25.11.1927 |
Durch den Washingtoner "Weltnachrichtenvertrag"
(WNV) werden weltweit offizielle Landeskenner eingeführt (so für
Deutschland "D", für den Freistaat Danzig "YM"), die ab 1. Januar
1929 gültig werden. |
1929 |
Die Gruppenverkehrsleitung in Berlin
verteilt sogenannte "graue" Rufzeichen. Der erste Buchstabe nach der Ziffer
kennzeichnet die Landesgruppe: K für Nordhessen, Kassel. N für
Südhessen, Frankfurt am Main. |
1.1.1929 |
Nach dem Plan der Washingtoner Weltfunkkonferenz
vom 25.11.1927, der ab 1.1.1929 gültig wird, erhält Deutschland
des Landeskenner "D". Die Freie Stadt Danzig erhält den Landeskenner
"YM" und das Saarland "TS4". In Deutschland gibt es 136 Sendelizenzen zwischen
D4AAA und D4YAE, davon 95 für kommerzielle Nutzer, 35 an Funkvereine
und 6 an Einzelpersonen ausgegeben. Für den Amateurfunk werden die
Frequenzen 1,7/3,5/7/14/28/56MHz freigegeben. Mit der Zuweisung des 5-m-Bandes
beginnt bei den Funkamateuren der UKW-Betrieb. |
1930 |
Der "Arbeiterradiobund" gibt DE-Nummern der Reihe 5000 und 6000 aus, ebenso werden inoffizielle Rufzeichen mit dem Endbuchstaben "S" registriert, z.B. D4GGS. 1933 wird der Bund aufgelöst. Im Jahre 1934 wird eine "Freiwillige Wehrfunk-Gruppe Marine (FWGM) gebildet, deren Mitglieder DE-Nummern von 5000 bis 5999 erhalten. |
18.10.1931 |
Todestag von Thomas Alva Edison, emerikanischer
Erfinder, über 2000 angemeldete Patente, u.a. elektrischer Generator,
Edison-Akkumulator und Kohlenkörpermikrofon. |
8.12.1931 |
In Utlandshörn wird die neue
Empfangsfunkstelle der Seefunkstelle Norddeich-Radio in Betrieb genommen. |
20.10.1934 |
Der Verein "Deutscher Amateur-Sende-
und Empfangsdienst" wird auf Veranlassung des Reichsministers für
Volksaufklärung und Propaganda gegründet und am 15. November
1934 in das Vereinsregister beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg unter
der Nr. 7691 eingetragen und damit rechtfähig.
Die neu errichtete Satzung ist undemokratisch,
da der Vorsitzende des DASDvom Propagandaministerium ernannt und abberufen
wird und die Leiter der Landes- und Ortsgruppen vom Vorsitzenden.
Einen Tag nach der Eintragung am 16.
November 1934 wird der bisherige DASD unter dem Funktechnischen Verband
in den neuen DASD e.V. unter Vorsitz von Admiral Dr.h.c. Otto Groos überführt. |
1934 |
Im Jahre 1934 wird eine "Freiwillige Wehrfunk-Gruppe Marine" (FWGM) gebildet, deren Mitglieder DE-Nummern von 5000 bis 5999 erhalten. |
1935 |
1935 fand die erste Funkverbindung zwischen VK4EI und europäischen Amateuren im 10 m-Band statt |
1935 |
VK4CM sendet erste Fernsehbilder auf 136 Meter. |
1.1.1935 |
Den deutschen Kurwellenamateuren werden die Frequenzen zwischen 50...60 MHz gesperrt, die bis dahin lt. Washingtoner Abkommen zu freien Nutzung offenstanden. Begründung: Die Frequenzen über 30 MHz würden für andere Zwecke gebraucht. |
13.1.1935 |
Die Saar wird an Deutschland angeschlossen. Die KW-Gruppe Saar geht im DASD auf. |
Mai 1935 |
Das Kriegsministerium fordert von der Post Rufzeichen an, die nicht von denen des DASD zu unterscheiden sind. Diese Rufzeichen erscheinen nicht in der Liste des DASD, wohl aber werden sie im internationalen Callbook veröffentlicht. |
6.11.1935 |
Der Amerikaner E.H. Armstrong führt über einen UKW-Amateursender in USA die Methode der Breitband-FM-Modulation erstmal öffentlich vor, die er gefunden hatte. |
Dez. 1935 |
Im Einvernehmen mit der Deutschen
Reichspost gibt die Landespostdirektion Danzig die ersten Rufzeichen für
Amateure aus. |
Ende 1935 |
Der DASD e.V. stiftet das "Deutscher Sendermeister Diplom". Es zeigt u.a. den Reichsadler mit Hakenkreuz. |
24.11.1937 |
Die Reichsregierung beschließt
das "Gesetz gegen die Schwarzsender". |
31.12.1937 |
Der DASD hat 4300 Mitglieder. D4BAF,
die Leitfunkstelle des DASD, nimmt den Betrieb in Berlin-Dahlem, Cäcilienstraße
4, auf. |
Juni 1938 |
OM Alois Nöbauer, D4DPP, Landesverbandsführer
Bayern-Süd im DASD, darf in der Abteilung Physik im Deutschen Museum
in München eine komplette Amateurfunkstation aufbauen und während
der Besuchszeiten in Betrieb nehmen. |
9.1.1939 |
Auf der Basis des FAG vom 14.1.1928
wird die "Verordnung über Sender für Funkfreunde" von Reichspostminister
Ohnesorge erlassen (Amtsblatt Nr.5 vom 12.1.1939). Sie gilt nicht für
Österreich und die sudetendeutschen Gebiete. Das Mindestalter für
Sendeamateure wird mit 16 Jahren festgelegt. Außerdem - wichtig in
jener Zeit - dürfen Bewerber nicht jüdisch oder jüdische
Mischlinge sein. |
15.5.1940 |
Vom Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda wird der General a.D. und SS-Obergruppenführer Ernst Sachs zum Präsident des DASD ernannt. |
Juli 1941 |
Die Bundesbehörden der USA geben
die ersten Lizenzen für kommerzielle Fernsehsendungen aus. |
Dez. 1941 |
Kurz vor dem Angriff auf Pearl Harbor
verbietet die US-Regierung den Amateurfunkverkehr mit kriegsführenden
Ländern. |
25.4.1946 |
In Stuttgart wird der Samstag-Abend-Club
(SAC) gegründet. |
1946 |
Amateurfunkverbände entstehen
in der amerikanischen und der britischen Besatzungszone in Deutschland. |
17.8.1946 |
Gründung des Württemberg-Badischen
Radioclubs (WBRC) in Stuttgart. |
31.12.1947 |
Ab diesem Stichtag gilt die neue Distrikteinteilung,
geschaffen von OM Schips für den sogenannten SAC = Samstag-Abend-Club. |
19.1.1949 |
Der Wirtschaftsrat der Bi-Zone (amerikanische
und englische Zone) verabschiedet nach vierter Lesung das Gesetz über
den Amateurfunk (AFuG), das nun noch vom Zweizonenkontrollrat unterzeichnet
werden muß. |
14.3.1949 |
Der Vereinigte Wirtschaftsrat der
drei Westzonen verabschiedet das "Gesetz über den Amateurfunk". Es
tritt am 23.3.1949 in der Bi-Zone in Kraft. |
18.3.1949 |
Die Militärregierung der französischen
Besatzungszone in Deutschland erteilt die schriftliche Genehmigung zur
Gründung von Amateurfunk-Verbänden. |
25.3.1949 |
Die "Verordnung zur Durchführung
des Gesetzes über den Amateurfunk" (DV) und die "Verwaltungsanweisung
zum Amateurfunkgesetz" (Vw-Anw) werden im Amtsblatt veröffentlicht.
In der Bi-Zone werden die ersten Rufzeichen (beginnend mit DL1AAA) ausgegeben. |
3.12.1949 |
Erste Distriktversammlung des DARC-Distrikt
Baden/FZ nach der Gründung in Freiburg |
1950 |
Ab 1950 gibt es im Saarland - ohne Prüfung - vorläufige Genehmigungen mit 9S4-Rufzeichen sowie Versuchslizenzen mit dem Buchstaben "V" und einer Ziffer. |
11.1.1950 |
Im FTZ IN Darmstadt, in den ehemaligen Kasernen an der Rheinstraße, treffen sich nach abgeschlossenen Vorbereitungen eine Dame und zehn Herren zur Gründungsversammlung des "Verbandes der Funkamateure der Deutschen Bundespost" (VFDB) |
1.4.1950 |
Geburtstag der Deutschen Bundespost. Aus der "Hauptverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen des Vereinigten Wirtschaftsgebietes" in Frankfurt am Main entsteht das "Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen" (BPM) |
20.5.1950 |
Das Amateurfunkgesetz und die Durchführungsverordnung treten für alle Länder der französischen Besatzungszone in Kraft. Dank der guten Vorarbeiten können sofort die ersten 62 Lizenzen ausgegeben werden. |
1.1.1951 |
Der Mitgliedsbeitrag beträgt ab diesem Zeitpunkt einheitlich 1,50 DM pro Monat. In ihm ist die Bezugsgebühr für die monatliche Lieferung der neuen Zeitschrift enthalten. Die Beiträge sind für ein Vierteljahr im Voruas mit 4,50 DM zu zahlen. |
1.1.1951 |
Die Zeitschriften CQ und QRV schließen
sich zum "DL-QTC" zusammen. |
1.1.1951 |
Der DARC - jetzt ein Verband in der Bundesrepublik Deutschland - hat 215 Ortsverbände und 4263 Mitglieder. |
15.3.1951 |
Beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg wird das Postscheckkonto des DASD ebenfalls gesperrt, da das Vermögen der Kontrolle des Haupttreuhändlers für NSDAP-Vermögen unterliegt. Am 16. November 1953 wird der DASD durch Kontrollratsgesetz Nr. 2 aufgelöst. Eine Liquidation durch Vereinsorgane fand nicht statt. |
1.4.1951 |
Der DARC übernimmt das WAE (Worked
All Europe) als europäisches Amateurfunkdiplom. |
27.4.1951 |
Der VFDB tritt dem DARC als korporatives
Mitglied bei. |
19. / 22.5.1951 |
Gründung des DARC/DDR. Glückwunschtelegramm
des Sowjetischen Radioclubs Moskau. |
24.7.1951 |
Eintragung des DARC in das Vereinsregister
beim Amtsgericht in Kiel |
24.7.1951 |
Der DARC wird in die IARU aufgenommen. |
25.12.1952 |
Das Deutsche Fernsehprogramm des NWDR
wird offiziell eröffnet. |
24.12.1953 |
Das erste WAE-Diplom der Klasse 1
wird an Rudy Faessler, HB9EU, ausgegeben. |
10.12.1956 |
Die drei Erfinder des Transistors,
John Bardeen, Walter Houser Brattain und William Shockley, Mitarbeiter
der Bell Laboratories, erhalten den Nobelpreis für Physik des Jahres
1956. |
1.1.1961 |
Der DARC hat 332 Ortsverbände und 11048 Mitglieder. |
1.5.1961 |
Die neue "Vollzugsordnung für den Funkdienst" (Anlage zum internationalen Fernmeldevertrag) wird gültig. |
12.12.1961 |
Start von OSCAR 1 (Orbital Satellite
Carrying Amateur Radio). Ein 100-mW-Sender sandte 3 Wochen lang Telemetriedaten
auf 144,980 Mhz aus. Er wurde von 600 Funkamateuren gehört. |
Dez. 1961 |
Durch die Schiffs- und Luftfahrzeugsicherheits-Verordnung
werden Amateurfunkanlagen an Bord dieser Fahrzeuge verboten. |
24. / 25.11.1962 |
Auf der Clubversammlung in Bargteheide
erfolgen erste Gespräche über die geplante C-Lizenz. Bis zur
Einführung vergehen noch fünf Jahre |
12.12.1966 |
Manfred Börner erhält das
Deutsche Reichspatent 1254513 über den Einsatz eines direkt modulierten
Halbleiterlasers mit Lichtleiterfasern für die Nachrichtenübertragung. |
16.12.1969 |
Der Kaufvertrag für 5000 qm Baugelände
in Baunatal wird beim Notar unterzeichnet. Das zukünftige Amateurfunkzentrum
soll darauf errichtet werden. |
7.4.1973 |
Gründung der AMSAT-DL e.V. in
Marburg. DARC und VFDB treten ihr als Mitglied bei. |
Jan. 1971 |
In der Seeschiffahrt wird ein neues
Funk-Fernschreibverfahren eingeführt, das von Philips entwickelte
Sitor-System (Simplex Teleprint over Radio). Hieraus entwickelt sich später
entsprechend der CCIR-Empfehlung 476 das Amateurfunk- Übertragungsverfahren
Amtor (Amateur-Microcomputer-Teleprint over Radio). |
1.1.1976 |
Die CQ DL erscheint im internationalen Magazinformat. |
1.1.1976 |
Ab diesem Zeitpunkt ist der Jahresbeitrag des DARC in einer Summe zu entrichten und nicht wie bisher in Viertel- bzw. Halbjahreszahlungen. Der letzte Fälligkeitstag ist der 31. März eines jeden Jahres. |
1.7.1975 |
Die Deutsche Bundespost gibt Frequenzen im 27-MHz-Band frei. |
Dez. 1978 |
bis Jan 79: Deutsche Funkamateure
können spürbare Hilfe bei der Schneekathastrophe in Norddeutschland
leisten, da zahlreiche Orte durch gerissene Strom-und Telefonleitungen
von der Umwelt total abgeschnitten sind. |
19.12.1979 |
Die WARC-Tagung (World Administrative
Radio Conference) geht zu Ende. Der Amateurfunk erhält drei neue Frequenzbereiche.
In Deutschland werden nur in CW freigegeben: 10,100-10,150 MHz, 18,068-18,168
MHz und 24,890-24,990 MHz. |
21.11.1981 |
In Ebersberg bei München wird
der "Förderverein Amateurfunkmuseum e. V." gegründet. |
Januar 1986 |
Im Januar 1986 wurde die erste Satelliten-Packet-Radio-Mailbox "JAS-1" mit Hilfe des Japanischen Amateurfunkverbandes in Betrieb genommen. |
1998 |
VK7AX schaffte 1998 eine digitale Linkverbindung zwischen den Amateuren in Tasmanien und dem Rest der Welt |
Einige interessante Seiten über die Geschichte der Funktechnik von Ihrem Beginn bis zur
heutigen Situation sowohl in technischer als auch in rechtlicher Hinsicht könne Sie unter der Adresse www.kanzlei.de/seminar2.htm nachlesen.