Arbeitstips zur Kontaktaufnahme zur MIR

Viele fagen immer, was alles nötig ist, um mit der MIR einen Kontakt herzustellen. Hierzu meine Erfahrungen:
Es ist kein groáer Aufwand zu betreiben!

Computerprogramm:
Man benötigt einen genauen Plan der Überflugszeiten, den man sich am besten mit einem Satellitenprogramm (STSPLUS z.B.) selbst berechnen läát. Die Keplerdaten sollten bei der Raumstation MIR alle Wochen erneuert werden, da sie sich schnell ändern. In Packet findet man sie unter der Rubrik "KEPLER". Im Internet kann man sich täglich die neusten Daten aus einem Sever in den USA holen. (http://www.celestrak.com/NORAD/elements/amateur.txt)

Zur Station:
Ich habe den ersten Kontakt in Packet Radio ausprobiert mit einer X500 und meinen Handy TH79E mit einer kleinen PA, die das Signal auf 15 Watt angehoben hat. Der Überflug der MIR war allerdings ziehmlich flach...
In meinem Studien-QTH in Erlangen habe ich eine kleine 4 ele Richtantenne im Zimmer stehen; Geräte sind die gleichen.
Ein Kreuzdipol, Yagi, etc ergeben ein besseres Signal, und machen möglicherweise eine PA überflüssig.

Timming:
In der letzten Zeit sind es immer mehr Stationen geworden, die diesen Satelliten benutzen. Will man nur mit der Packetstation einen Kontakt, sollte man sich einen Zeitpunkt aussuchen, bei den die meisten normalen Menschen keine Zeit haben: Vormittags, Nachts um 0400, oder wie ich es machte, am Neujahrstag um 0500, wenn alle noch im Bett liegen (ging ufb!!!) Eine Garantie ist es natürlich nicht, weil viele OMs auch so denken...


Tips:

Für die ersten Versuche sollte man sich einen flachen Orbit aussuchen. Da wird meist die AFU-Station nicht abgeschaltet.
Bei Packetbetrieb sollte man gleichzeitig die Frequenz in Phonie abhören. Es könnte ja sein, daá die Kosmonauten in FM-Phonie arbeiten, dies ist allerdings mehr bei den ersten Überflügen über Europa zu erwarten, die Besatzung bereitet sich auf den Kontakt mit Moskau vor.
1996/7 konnte man dann Valeri Korsun (nun wieder auf der Erde) in Phonie arbeiten. In der letzten Zeit ist dies sind die Kosmonauten aber sehr beschäftig und haben für Amateurfunk keine Zeit.
Die amerikanischen Kosmonauten nehmen meist das Micro über den USA in die Hand. Damit liegt dann ihre Ruhephase über Europa.
Hat man einen Connect mit der PMS (Mailbox MIR) hergestellt, schicke man eine VOHER vorbereitete Nachricht an das Call R0MIR. Ein anderes Call als ein Kosmonautenrufzeichen ist nicht erlaubt.
Die Befehle für die Box gibts hier in Packet unter "MIR". Die Kommandos für seine Nachricht und diese selbst schreibe man in den Vorschreibepuffer seines PR-Programms, damit beim Connect gleich alles ausgesendet wird. Bei Erfolg notiere man sich die MSG-Nummer in der Box für eie QSL-Karte. Es kann immer nur einen geben, der in der PMS eingelogt ist...pse HAMspirit! Auf dem SAFEX II -Repeater auf 70cm benötigt man CTSS. Seine Durchgänge halte man extrem kurz.

Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man folgende QRGs gleichzeit abhören: (Stand: 1.1.99)

MIR-Packet: 145.985 simplex -| entweder Packet
MIR-Phonie: 145.985 simplex -| oder Phonie
MIR-SAFEX : 437.950 (DOPPLER EFFEKT beachten)
MIR-CUP:    143.625 (MIR-Downlink nach Moskau)
Falls die Besatzung mit der Bodenkontrollstation in Moskau in Verbindung tritt, wird meistens die 2m Station abgeschaltet, aber nicht immer..... Genauso sieht's mit SAFEX aus.

Der Amateurfunk auf der MIR ist zwar ein fester Bestandteil, aber mit sehr niedriger Priorität. Nur wenn die Kosmonauten Zeit/Lust haben, nehmen sie das AFU-Micro in die Hand. Da hilft nur geduliges abwarten.

Tschüss und viel Erfolg beim MIR arbeiten.

Wenn die Tips geholfen haben, pse mail. Rückkoplung tut ungemein gut und Hilft, einen Antrieb zu finden, die Web-Seiten zu pflegen!!!!!!