Mein Weg zum Amateurfunk    


Schon im zarten jugendlichen Alter faszinierte mich die Funktechnik.

Meine ersten Bastel- bzw. empfangsfunktechnischen Erfahrungen sammelte ich mit den "Radiomann-Bausätzen".
Es war erstaunlich, welche weitentfernten Radiosignale mit dem Audionempfänger und der "glühenden"
Bleistiftröhre "herbeizaubern" konnte, zumal die Antenne nur aus einem einfachen Langdraht bestand.

Mit dem ersten eigenen Radio-Röhrenempfänger entdeckte ich die Kurzwelle und vertiefte dieses Hobby mit dem
Abhören von deutschsprachigen  bzw. englischsprachigen Kurzwellen-Rundfunksendern aus aller Welt.
In den 1970'igern gab es noch vergleichsmäßig zahlreichere deutsprachige Programme, die leider - internetbedingt-
und aus kostengründen nach und nach eingestellt wurden. Schade, sehr schade.

Natürlich sind auch die politischen Verhältnisse heutzutage anders, der "eiserne Vorhang" ist glücklicherweise gefallen.

Mit dem ersten Lehrgeld kaufte ich mir einen GRUNDIG - Satellit - 500, einen Kurzwellen - Weltempfänger mit
SSB-Zusatz,  zum Abhören des Amateurfunks.



Grundig "Satellit 2000"

In dieser Zeit sammelte ich fleissig QSL's ausländischer Rundfunkstationen (BC-DX-ing), viele Sender sind heute Geschichte und haben ihren Betrieb eingestellt! Spannend war auch das Abhören kleiner Lokalrundfunkstationen aus Südamerika und Afrika, die nur mit wenigen Kilowatt im 60m Tropenband qrv waren. In dieser Zeit gab es auch noch so manche "BC-Piratenstation" die von Schiffen ausserhalb der 3-Meilen-Zone unter waghalsigen Bedingungen die
neuesten Hits sendeten. Bekanntester Sender war "Radio Nordsee" und "Radio Caroline". Sie betrieben ihre Sender ausserhalb des 49m - Rundfunkbandes und erreichten somit weltweit ihre Hörerschaft!

Meine Sammlung  der  "BC" QSL's beginnend aus dem Jahr 1970 (!)
QSL's von "freien" Radiostationen und CB-Stationen im 11m Band
QSL von Radio Afghanistan ( Auch hier gab es mal ein Deutschspr. Programm)
QSL von Radio Japan aus 1970
QSL des engl. - sprachigen Dienstes von Radio Ghana
Schulungssender des Österreichischen Bundesheeres mit ca. 2 kW Sendeleistung
QSL von RAE, dessen deutschsprachiger Auslandsdienst bis heute existiert
QSL - Rarität, Radio St. Helena
RSA aus Südafrika war in DL immer gut zu hören
Briefumschläge: Für Philateilisten ebenfalls zum sammeln geeignet


   

Auch ich kam mit dem sog. "Jedermannfunk" in Berührung (dies gebe ich auch ohne Beschämung zu)  und mir glückten bei guten Bedingungen auf dem 11m-Band mit einem 0,5 Watt und einem Viertelwellen-Vertikalstrahler (DV27L) auch Verbindungen ins Ausland. Hierfür hatte ich einen AF-5500 von dnt (6 Kanäle), für den man noch eine Genehmigung für den Betrieb benötigte (K-Gerät).




Weil Im CB-Funk jegliche Veränderungen der Funkanlage nicht gestattet sind und die Sendeleistung damals höchstens 500 Milliwatt betragen durfte,  strebte ich vor meinem Studium noch die Erlangung der Amateurfunklizenz an.

Im Januar 1980 legte ich bei der damaligen "Oberpostdirektion Frankfurt" erfolgreich meine sog "C-Lizenz" ab und erhielt das Rufzeichen DG6ZX.

War die Freude groß!


Das Budget war klein, so dass ich zunächst froh war mit einem TR-2200 ("Loch - Loch", 6 Kanäle 1 Watt) auf 2m
qrv zu sein. Geraume Zeit später erwarb ich einen TR-2300 (80 Kanäle, 1 Watt). Dieses Gerät war noch einigermassen
handlich genug, um es unterwegs und in den Bergen zu testen. Viele Stunden habe ich in der Rhön verbracht und zahlreiche QSO's über die erreichbaren Relais geführt. Irgendwann kam dann ein gebrauchtes IC-2e dazu.

 
  TR-2200                                                                                                IC-2e                                                                                
                                                                                                       
Mit den "Youngsters" ( Jugendgruppe) des DARC OV Fulda F06 haben wir viele gemeinsame Konteste in der Rhön, oftmals bei widrigsten Wetterverhältnissen (Schnee im Mai) und beinahe erfrorenen Händen bestritten. Gern erinnere ich mich an die Zeit mit Otto, Ekkehard, Klaus, SWL-Werner, Ben,  und viele andere Ömer zurück. Aber auch im kleinsten VW-Bus wurde es bei dampfenden Kaffee und belegten Brötchen und schummriger Beleuchtung gemütlich! Draußen knatterte das ehrwürdige Stromaggregat, bei dem man höllisch auf die Spannungschwankungen achten musste...Waren das Zeiten....
Improvisation war angesagt! Gern erinnere ich mich an die UKW-Konteste in unmittelbarer Nähe der damals militärisch
genutzten Wasserkuppe. Freundliche Bundeswehrsoldaten ermöglichten uns die Nutzung des Netzstroms durch den Zaun!
Licht war auch vorhanden, denn der Zaun war ausreichend ausgeleuchtet.... Am Tage war man umringt von staunenden
Tagestouristen die neugierig in unseren Funk-Bus hereinschauten und sich über unser "Tun" erkundigten.....




Mit dem Errichten einer preiswerten Yagiantenne und dem Kauf des Allmode VHF-TRX TR 9130 konnte ich auch vom elterlichen Haus im bescheidenen Maße qrv sein. Trotzalledem konnte ich bei sog. Inversionswetterlagen mehrmals einen französischen Repeater in den Vogesen erreichen.  Leider konnte ich keinen Rotor verwenden und die Antenne war nur vertikal polarisiert montiert.


Während der Studienzeit an der ehemaligen FH der DBP in Dieburg befand sich die Klubstation in einem Wohnheim in ca. 60 m Höhe. In den lernfreien Zeiten hatte man die Möglichkeit an der Clubstation (DK0BP) Betrieb zu machen. Einmal waren ungewöhnliche Aurora-Bedingungen, alle Signale im 2m - Band waren verbrummt. Zuerst war ich erschrocken und dachte der Empfänger sei defekt....!
Ich selbst hatte mein "Kämmerlein" im 15. Stock und konnte so mit bescheidenem Selbstbau-Fensterklemm-Dipol dennoch viele Relais erreichen und über das Feldberg-Relais auf 2m mit OM's in Fulda im Kontakt bleiben. Handy & Internet gab es ja noch nicht!

           


Nach dem Auszug von zu Hause war Amateurfunk nur in ganz bescheidenem Maße in der Mietwohnung möglich.
In dieser Zeit war aber die Betriebsart Packet-Radio hochaktuell  und es wurden eifrig Digipeater und Linkstrecken aufgebaut. Die Linkverbindungen waren verhältnismäßig schnell, aber auch oftmals den Widrigkeiten des Wetters ausgesetzt so dass der gewünschte Digipeater nicht mehr erreicht, bzw. dann nur  über Umwege und langen Verbindungszeiten erreicht wurde.
Aber diese Betriebsart ermöglichte es mit einem einfachen Handfunkgerät, Terminal-Node-Controller (TNC) über weite Strecken QSO's zu führen. Mit der Einbindung von Mailboxen konnten bequem Nachrichten von A nach B versandt werden, ja es war sogar möglich weltweit - wenngleich nur in bescheidenem Maße - PR-QSO's zu führen! Inzwischen ist die "Hoch-Zeit" des bisherigen Packet-Radio-Netzes schon lange wieder vorbei. Die Gründe hierfür sind ja bekannt! (Echolink, D-Star, Restriktionen hinsichtlich der Nutzung von Amateurfunkstellen an Standorten der DFMG beim Antennenbau und Verbrauchsleistung).

Inwieweit mit dem Projekt "HAMNET" dieser "Ersosion" eines ehemals gut ausgebauten Datenfunknetzes wieder begegnet wird bzw. welche Projektziele erreicht werden sollen,  ist mir nicht bekannt. An dieser Stelle will ich dies auch nicht kommentieren!



Hausbau! Die Eigenen  4-Wände!
Mit dem Hausbau erfüllte sich nun endlich der Traum  Amateurfunk im eigenen Heim zu betreiben.
Dies bewog mich nun auch die Lizenz aufzustocken und erlernte nebenbei abends im Shack die Morsezeichen.
Im Juni 2002 bestand ich die Zusatzprüfung! Bis dato war der Zugang auf Kurzwelle nur mit dem Nachweis des Hörens und Gebens von Morsezeichen möglich!
Das neue (Wunsch) Rufzeichen war frei - DK9MS -  und ich durfte nun endlich auch auf Kurzwelle qrv sein. Mein erster QSO-Partner war G4PLE! Etwas aufgeregt war ich schon, aber nach und nach legte sich die Anspannung.  Ich unterhalte mich mittlerweile mal gern in Englisch über das üblich "Standart-QSO" hinaus und habe schon manches nette QSO's führen können.
Inzwischen ist mein Logbuch auf über 17.000 QSO's angewachsen.


aktuelle QSL


Meine Kurzwellenausrüstung bzw. Antennenausrüstung würde ich als bescheiden ansehen. Alle Kurzwellenantennen
wurden selbstgebaut und befinden sich unter Dach. Die  Sendeleistung auf Kurzwelle beträgt nach wie vor maximal 100 Watt!
Damit habe ich auch 183 Länder in ca. 8 Jahren KW - Betrieb erreicht!

Die  Antennen für VHF und UHF sind ebenfalls unter Dach.



            


(siehe auch Meine Amateurfunkstation und Antennen)



"...fotografisch  nachbearbeitet..."

Stand Mai 2013